WDR-Dokumentation: Eisbärhaltung im Wuppertaler Zoo nicht artgerecht

Die renommierte Dokumentationsreihe "die story" beleuchtete die Tierhaltung in deutschen Zoos. Auch über Wuppertal wurde berichtet. Thema war dabei nicht die vorbildliche Haltung von Großkatzen, sondern die vermeintlich nicht artgerechte Unterbringung der Eisbären.

Die TV-Reihe „die story“ des WDR ist eine der profiliertesten Dokumentationsserien im deutschen Fernsehen. Ein Grimme-Preis 2011 und viele Nominierungen für Deutschlands angesehenste Auszeichnung für Fernsehmacher sowie zahlreiche weitere Prämierungen belegen das hohe journalistische Niveau der „story“-Redaktion.

Die Sendung von Montag, 6. Juni, trug den Titel „Zoogeschichten – Was passiert wirklich mit Eisbär, Elefant & Co.?“ Im Mittelpunkt standen vermeintliche Missstände in den beiden Berliner Zoos, vor allem das Schicksal des verstorbenen Eisbären Knut.

Vilma und Lars im Wuppertaler Zoo (© WDR)Vilma und Lars im Wuppertaler Zoo (©WDR)

In diesem Zusammenhang wurde auch über Knuts Vater Lars berichtet, der seit Oktober 2009 in Wuppertal lebt und hier laut Zoo für „erhofften Nachwuchs“ sorgen soll. In der Dokumentation wird er als erfahrenes Zuchtmännchen bezeichnet, aber „leider kein erfolgreiches“. Von den zehn Nachkommen von Lars habe kein einziges überlebt, Knut sei mit nur vier Jahren sogar am ältesten geworden. Im „story“-Beitrag heißt es dazu: „In Zookreisen redet man nicht gerne über Lars. Er ist der Nachkomme einer Inzuchtbeziehung von Mutter und Sohn.“

Die Nachkommen von Lars (© WDR)Die Nachkommen von Lars (©WDR)

Eisbärin Vilma, neue Partnerin von Lars im Wuppertaler Zoo, zeige Verhaltensauffälligkeiten, die auf nicht artgerechte Haltungsbedingungen im Gehege zurückzuführen seien. In dem Fernsehbericht heißt es: „371 Quadratmeter Gehege – zu zweit. Anteil der Landfläche: etwa ein Fußballtorraum pro Bär.“

In der Sendung vertreten Experten die Auffassung, dass Eisbären in Zoos generell nicht artgerecht gehalten werden können.

>>“die story“ in der WDR-Mediathek

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Kommentare

  1. Elisabeth sagt:

    Was ist schlimm am Tierrechtsgedanken?
    Früher wertete man auch z. B. Frauen ab und achtete Behinderte gering!
    Heute möchten Menschen Tieren ihnen gemäße Rechte geben.

    Tiere können viel mehr, als die Menschen gemeinhin bewusst wahrnehmen.
    Wer Tieren wenig Möglichkeiten der Entwicklung lässt, wird kaum das breite Spektrum ihrer Fähigkeiten erkennen, davon abgesehen verstehen wir die Kommunikation der Tiere zumeist nicht.

    Daraus aber zu schließen, Tiere hätten keine Interessen, wie es zuweilen geschieht, ist unwissenschaftlich, denn wir wissen, dss uns Tiere genetisch sehr nahe stehen.

    Ich finde es immer wieder seltsam, dass z. B. Schmerzmittel an Tieren getestet und er Tierversuch als übertragbar angenommen werden, andererseits aber Menschen, die auf das Leiden von Tieren hinweisen, stets vorgehalten wird, die Tiere litten nicht, weil sie eben so völlig anders wären als wir.

    Übrigens halten auch Ethologen (Verhaltensforscher) Verhaltensstörungen für einen Hinweis auf Leiden des Tieres. Wenn auch das Tier nicht unter dem Verhalten leiden mag (was kaum beweisbar ist), so zeigt eine solche Störung doch eine weitere an, dem das Tier mir der Verhaltensänderung begegnet.

    Auch scheint z. B. das Unwohlsein bei Nichtbefriedigung des Grundbedürfnisses des Nahrungserwerbsverhaltens, bzw. als sinnvoll erlebter Beschäftigung, eine Eigenschaft zu sein, die sehr viele Tierarten vom Huhn bis zum Menschen betrifft!

  2. Zoobesucher sagt:

    Es war fast eine gute Sendung, die allerdings leider von Tierrechtsgedanken durchzogen war und so auch die Objektivität teilweise verloren hat.

    Lars hat seine Zuchtfähigkeit bewiesen, dass sein Nachwuchs nicht überlebt hat, ist nicht dem Bär sondern den Verhältnissen im Zoo Berlin und seinen Weibchen anzulasten und das hat sicherlich nichts mit seinen Eltern zu tun. Das er durch diese Verbindung zu Schaden gekommen ist, ist eine PETA-Vermutung, die durch die PETA Medienmaschinerie unbewiesen verbreitet wurde und von den Medien unreflektiert übernommen wurde. Leider auch in diesem Beitrag.
    Ja Vilma zeigt eine Stereotype, die allerdings nicht in Wuppertal entstanden ist. Diese Verhaltsauffälligkeit sieht zwar für den Menschen schlimm aus, sie schadet dem Tier aber auch nicht. Das Tier leidet auch nicht darunter.

    Ja, das Gehege in Wuppertal ist zu klein, aber andere Gehege sind vorbildlich. Der ganze Beitrag hatte für den unbedarften Zuschauer nur eine Zielrichtung: Schafft die Eisbärenhaltung und die Zoos ab. Dies ist falsch. Schade, hier ist die Chance vertan worden eine objektive Berichterstattung abzugeben. Offensichtlich ist das der Zeitgeist einer Minderheit.

  3. Gerhard sagt:

    Tja, mir graut es jedesmal im Zoo, wenn ich am Eisbärgehege vorbei laufe.
    Ich finde, mal soll das Ding schliessen.
    Diese psychisch kranken, dahin vegetierenden Bären sind ein Schandfleck für den tollen Zoo.

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