OB Jung: Weggang von Kamioka „mehr als enttäuschend“

Der Oberbürgermeister zeigt sich "bestürzt" von Toshijuki Kamiokas Entscheidung, Wuppertal 2016 den Rücken zu kehren.

Peter Jung hatte alles auf Toshiyuki Kamioka gesetzt. Dessen Doppelfunktion als Generalmusikdirektor (GMD) und Opernintendant sowie der Kamiokas Verzicht auf ein eigenes Opernensemble war für viele Wuppertaler Kulturfreunde schwer zu schlucken. Dass der zum Ende der Spielzeit 2015/16 angekündigte Abschied des Japaners den Kritikern des Oberbürgermeisters nun recht zu geben scheint, ist natürlich auch dem ersten Mann im Rathaus bewusst: „Alle diese Kritiker mögen sich heute bestätigt sehen, weil nach so kurzer Zeit des Engagements von Professor Kamioka in seiner neuen Rolle schon sein Abschied aus persönlichen Gründen naht“, schreibt Jung auf der Homepage der Stadtverwaltung. „Ich war und bleibe allerdings überzeugt davon, dass Professor Kamioka […] eine hervorragende Wahl war und Sinfonieorchester wie Oper gleichermaßen als Aushängeschilder unserer Stadt etabliert und weiterentwickelt hätte. Dem Wunsch Kamiokas, neben seinen Aufgaben in Wuppertal auch die Leitung eines japanischen Sinfonieorchesters zu übernehmen, mochte Jung allerdings nicht entsprechen. Er habe darauf bestanden, „dass das hiesige Engagement Professor Kamiokas die volle, dauerhafte Konzentration genießt, die es zwingend benötigt.“

Wer gibt bei Sinfonieorchester und Oper künftig den Takt vor?Wer gibt bei Sinfonieorchester und Oper künftig den Takt vor? © Alenavlad / Fotolia

Kamiokas Entscheidung für Japan und gegen Wuppertal habe Jung „sehr bestürzt“. Nun müsse der Blick jedoch nach vorne gerichtet werden. Der Oberbürgermeister rechnet mit „spannenden und intensiven Diskussionen.“ Der Streit dürfte sich nicht zuletzt an der Machtfülle von Kamiokas Nachfolger und der Frage entzünden, ob weiterhin ohne festes Opernensemble gearbeitet wird.

 

 

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