09.11.2024Uli Schmidt
Anfrage des linkes Bündnis Wuppertal zu Hängeseilbrücke:
Die Machbarkeitsstudie zur BUGA 2031 enthält wiederholt leere Phrasen über eine nachhaltige BUGA, ohne zu erläutern, wie dies erreicht werden soll. Aus diesem Grund hat das Linke Bündnis Wuppertal eine Große Anfrage eingereicht. Die Antwort darauf wird in der Ratssitzung mittels einer Drucksache erfolgen. In der Anfrage VO 1320/24 werden folgende Fragen gestellt:
„Aus diesem Grund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen den Bau und
Betrieb der Hängeseilbrücke betreffend,
der Ermittlung des Primärenergiebedarf,
der Ermittlung des Treibhauspotentials,
der Umweltweltindikatoren,
des Erwärmungspotentials,
der Rohstoffgewinnung:
Rohstoffabbau, Herstellung der Vorprodukte, Produktion, Nutzung,
Lebensende, Recycling, Entsorgung
der Kostenberechung:
Theoretische Nutzungsdauer und jährliche Unterhaltskosten
der sozialen Nachhaltigkeit: bei Rohstoffgewinnung, Beschaffung und Bau“
Es handelt sich sicherlich um einen sehr umfangreichen Fragenkatalog, und man könnte zumindest erwarten, dass die eine oder andere Frage beantwortet wird. Dies ist natürlich nur möglich, wenn die Geschäftsführerin auch etwas von diesem Komplex versteht. Dass dies nicht zu ihrem Fähigkeitsportfolio gehört, wird schnell ersichtlich, da auch in dieser Antwortvorlage der obligatorische Klimacheck wieder gelöscht wurde. Möglicherweise war es auch in diesem Fall wieder das Büro des Oberbürgermeisters selbst, das trotz eines grünen Oberbürgermeisters dies anscheinend nicht für so wichtig erachtet. Die Antwort in dieser Vorlage lautet:
“ Beantwortung
Im derzeitigen Planungsstand ist eine detaillierte Beantwortung dieser Anfrage nicht möglich.
Bezüglich der Themen Nachhaltigkeit und Ökobilanz rund um die Durchführung der BUGA
2031 laufen aktuell Gespräche mit der Hochschule Bochum, um eine praktikable
Berechnungsgrundlage zu erarbeiten.
Die Verwaltung wird bei Vorliegen tiefergehender Informationen zum Themenkomplex
Hängebrücke, auch zu den in dieser Großen Anfrage aufgeführten Aspekten, berichten.
Voraussichtlich kann auf der Basis der Ergebnisse des Planungswettbewerbes im
kommenden Jahr 2025 (3./4. Quartal) entsprechend Auskunft erteilt werden“
Am 13.02.2024 wurde im BUGA Planungsbeirat folgendes Mitgeteilt:
„Verfahrensstand Hängebrücke
• Unterstützung durch das begleitende Planungsbüro arc.grün zur Frage des
Verfahrens erfolgt, Ziel: Wahl eines kurzen und schlanken Verfahrens
• Beratung zum weiteren Vorgehen – Genehmigung, Planung u. Durchführung – durch
die Fa. Hochkant“
Es wurde auch erwähnt, dass es sich um eine barrierefreie Hängebrücke handeln soll, die eine Durchgangsbreite von 1,6 Metern aufweisen soll.
Obwohl Uwe Schneidewind von neuen textilen Seilen träumte und deshalb Kontakt zu einer Universität aufnehmen wollte, gehe ich davon aus, dass die Grundlagenforschung dazu auch bis 2031 nicht abgeschlossen sein wird, beziehungsweise dass sie bei der Hängebrücke wahrscheinlich nicht zum Einsatz kommen wird. Wenn bereits ein Unternehmen mit Erfahrung im Bau von Hängebrücken für die Planung engagiert wurde, können wir annehmen, dass hier auf bewährte Methoden zurückgegriffen wird. Die Firma Hochkant, die die Titan RT Brücke errichtet hat, bietet auf ihrer Homepage einige technische Daten an – eine durchaus faszinierende Konstruktion.
Diese beeindruckende Brücke misst eine Länge von 458 Metern und eine Durchgangsbreite von 1,2 Metern, wobei sie gleichzeitig bis zu 220 Personen tragen kann. Allerdings ist dies nur bis zu einer Windstärke von 6 Beaufort möglich.
Für die Betonfundamente wurden 148 Kubikmeter Beton und 25 Tonnen Bewehrungsstahl verwendet. Zusätzlich wurden 125 Tonnen Stahl für den Bau der Brücke selbst eingesetzt.
Unsere Brücke soll ein größeres waagerechtes Phallus Symbol werden, das hoch über die Wupper, die Schwebebahn, Eisenbahnlinien, Hochspannungsleitungen, Straßen und das Umspannwerk sowie die Häuser in der Nähe des Bayerwerks verläuft. Bei einer Länge von etwa 750 Metern sprechen wir nicht nur über ein paar Zentimeter. Zudem ist die Anzahl der Personen, die die Brücke gleichzeitig nutzen sollen, viermal höher. Auch ohne eine statische Berechnung vorzunehmen, würde ich sagen, dass wir die größeren Spannweiten nicht vernachlässigen können. Wahrscheinlich benötigen wir bei einer ähnlichen Bauweise ungefähr 200 Tonnen Stahl für die Brücke.
Dieser wächst sicherlich nicht auf Bäumen. Die Herstellung ist sehr energieintensiv. Bis 2030 wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, diesen besonders umweltfreundlich zu produzieren. Doch das sollte uns in Wuppertal nicht weiter stören, denn die Produktion wird unsere städtische CO2-Bilanz nicht beeinträchtigen. Ähnliches gilt für Beton. Wir müssen lediglich darauf achten, dass die Kalkwerke Oetelshofen nicht den Kalk dafür bereitstellen. Mit etwas Glück erhalten wir dann bei der Kooperation mit der Hochschule Bochum eine Semesterarbeit von den Erstsemestern. Wir brauchen uns also wirklich keine Sorgen zu machen.
danke Wuppertal für deine Weitsicht.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Titan_RT
https://www.hochkant.de/referenzen/event-bau/titan-rt-rappbodetalsperre.html
https://ris.wuppertal.de/si0057.asp?__ksinr=22166
https://ris.wuppertal.de/si0057.asp?__ksinr=22029
Weiter mit:
200 Tonnen Stahl. Wow. Für die Wagenhalle Oberbarmen wurden 2500 Tonnen verbaut.