„Es ist höchste Zeit“

Der Evangelische Kirchentag wurde von Heinrich Bedford-Strom unter dem Motto "Es ist höchste Zeit" eröffnet. Aus Wuppertal sind viele Teilnehmende dabei.

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Noch bis Sonntag läuft der Evangelische Kirchentag in Nürnberg. Eröffnet wurde er von Heinrich Bedford-Strom unter dem Motto „Es ist höchste Zeit“. Aus Wuppertal sind viele dabei.

Wie der Landesbischof mit dem Fahrrad auf den Evangelischen Kirchentag nach Nürnberg radeln: Das wäre aus Wuppertal doch etwas weit. Das Jugendreferat des Kirchenkreises ist lieber mit drei Bussen angereist. Rund 120 junge Menschen machen sich mit Jugendreferentin Bettina Hermes und ihrem Kollegen Felix Lobb auf den Weg zum großen Glaubensfest, das diesmal unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“ steht. Es wird am 7. Juni mit einem Gottesdienst und dem Abend der Begegnung eröffnet und endet am kommenden Sonntag (11.6.).

„Der Kirchentag ist für uns alle eine Riesenchance, über den Tellerrand zu schauen und Gleichgesinnte zu treffen“, sagt Bettina Hermes. Für die Fahrt haben sich Konfirmanden, Teamer und Mitarbeitende aus den Gemeinden Schellenbeck Einern, Uellendahl Ostersbaum, Vohwinkel und den beiden Ronsdorfer Gemeinden angemeldet. Die Gruppe ist gemeinsam in einer Schule untergebracht.

Alles rund ums Thema KiHo-Studium

Studierende, Dozent:innen und Professor:innen der Kirchlichen Hochschule (KiHo) in Wuppertal nutzen den Kirchentag, um für das Studium an der KiHo zu werben. „Wir werden uns in Nürnberg als moderne und attraktive Hochschule präsentieren“, kündigt der Ephorus der Hochschule, Dr. Alexander B. Ernst, an. Zu finden ist die KiHo auf dem „Markt der Möglichkeiten“ in Halle 4 an Stand B53.

Erstmals auf einem evangelischen Kirchentag lädt die Hochschule auch zu Gesprächen rund um den Weiterbildungsstudiengang „Master of Theological Studies“ ein. Der Studiengang richtet sich an berufserfahrene Akademiker:innen, die evangelische Theologie studieren wollen – einfach aus Interesse, um eine theologische Qualifikation zu erwerben oder um Pfarrer:in zu werden.

Neben Gesprächen und Infomaterial gibt es ein digitales KiHo-Quiz für alle, die ihr Wissen rund um das Thema „Theologiestudium“ testen wollen. Die KiHo Wuppertal bringt dafür ein großes Smartboard mit nach Nürnberg.

VEM: Blick über den Tellerrand

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) in Wuppertal ist mit zahlreichen Veranstaltungen vertreten. „Der Kirchentag bietet die große Chance, die Milieuverengung der Kirche aufzubrechen. Wenn wir zeigen und erleben lassen, dass unser Engagement in allen Bereichen gesellschaftlicher und spiritueller Fragen aus der engagierten Nachfolge Jesu Christi erfolgt, erreichen wir eine Glaubwürdigkeit, die zukunftsfähig ist“, betont Generalsekretär Volker Martin Dally.

Der Kirchentag kann die Milieuverengung der Kirche aufbrechen, hofft VEM-Generalsekretär Volker Dally.

Unter dem Titel „Blick über den Tellerrand“ präsentiert sich die VEM als Mitwirkende am Kooperationsstand der evangelischen Missionswerke auf dem „Markt der Möglichkeiten“ in Halle 1, Stand B53/C54 sowie am Kooperationsstand der Freiwilligendienste in Halle 4, Stand C54. Junge Freiwillige aus Afrika und Asien, die derzeit ein entwicklungspolitisches Jahr in Deutschland verbringen, veranstalten Workshops über das Freiwilligenprogramm der VEM sowie über den Umwelt- und Klimaschutz und eine rassismusfreie Kirche für alle.

Diskussion über Rassismus in der Kirche

Häufige Mitwirkende bei den Veranstaltungen in Nürnberg ist Sarah Vecera, stellvertretende Leiterin der Abteilung Deutschland der VEM und Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“. So diskutiert sie bei einem Hauptpodium am Samstag über Rassismus und postkoloniales Erbe in der Kirche.

Die bekannte Theologin und Autorin des Beststellers „Wie ist Jesus weiß geworden – mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus“, wird zudem für ein Interview auf dem „Roten Sofa“ auf der Bühne im Messepark Platz nehmen und hier wie auch in anderen Veranstaltungen über Themen wie Rassismus in Kirche und Geschlechterwelten im Christentum sprechen.

Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) in seiner heutigen Form wurde 1949 als Reaktion auf den Nationalsozialismus und fehlenden Widerstand der Amtskirche gegründet. Als Laienbewegung wollte er Gegenüber der verfassten Kirche und Schnittstelle zwischen Kirche und Welt sein. Inzwischen wird er im Wechsel mit dem Katholikentag alle zwei Jahre veranstaltet. Er steht unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“. Insgesamt umfasst das Programm rund 2000 kulturelle, liturgische, theologische und gesellschaftspolitische Veranstaltungen, von den täglichen Bibelarbeiten um 9 Uhr bis zu Nachtgebeten. Dazwischen gibt es jede Menge Vorträge und Diskussionsforen mit oft hochkarätigen Gästen, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock.

Text: Veranstalter/Damaschke
Foto: DEK

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