Essen zum Mitnehmen ohne Einwegmüll: Umweltberatung sucht Testpersonen
Nicht erst seit der Corona-Pandemie steigt die Menge des Verpackungsmülls aus der Take-away-Gastronomie immer weiter an. Ein Plus von mehr als 170 Prozent verzeichnen Menü- und Snackboxen seit Mitte der 1990er Jahre. Für den Coffee-to-go, die Pizza auf die Hand, die Pommes und viele andere Speisen und Getränke fallen große Mengen an Plastik-, Papier- und Aluminium-Abfällen an. Wertvolle Rohstoffe, die nach einmaligem Gebrauch in der Tonne landen.
Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in Wuppertal ruft daher zur Nutzung von Mehrweggefäßen auf. Wie das im Alltag in Wuppertal klappt, soll in einem Praxistest herausgefunden werden. Gesucht werden zehn Testpersonen, die sich mehrmals in der Woche Essen zum Mitnehmen holen und dabei auf Einwegverpackungen verzichten wollen. Die Tester:innen werden mit einem Mehrweggefäß und Informationen, beispielsweise zu Fragen der Hygiene ausgestattet. Zur Wahl stehen Glas-, Metall- und Kunststoffbehälter sowie für Pizzafans eine Mehrwegbox passend für die italienische Lieblingsspeise. Ab dem 02.05.2022 probieren die Testpersonen zwei Wochen lang die Mehrweglösung aus. Wie gut es geklappt hat, wie zufrieden sie mit Handhabung und Material sind und ob die Gefäße in der Gastronomie akzeptiert wurden, halten die Tester:innen in einem Erfahrungsbogen fest.
Als Dankeschön dürfen sie die Mehrwegbehälter anschließend behalten. Der Test wird im Mai im Rahmen der bundesweiten Aktionstage „Essen in Mehrweg“ durchgeführt. Mehrwegverpackungen, die oft wieder befüllt werden, sind eine gute ökologische Alternative. In der Regel reichen bereits 10 bis 15 Nutzungen aus, um gegenüber der Einwegverpackung eine positive CO2-Bilanz zu erreichen.
Wer bei dem Mehrweg-Test mitmachen möchte, kann sich per E-Mail wuppertal.umwelt@verbraucherzentrale.nrw bei der Wuppertaler Umweltberatung melden.
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ToGo-Essen ist kulturelles NoGo
An diesem – gutemeinten – Test werden ohnehin nur Menschen mit einem entsprechenden Umwelt- und Sauberkeits-Bewußtsein teilnehmen. Der überwiegende Teil der kulturfernen „Straßenesser“, i.d.R. der jüngeren Bevölkerung, ist der Zustand unserer Straßen und Plätze in der Stadt doch vollkommen egal. Siehe dazu vollgemüllte Plätze nach den Wochenenden, vollgespuckte und mit Kaugummi und Hunde-Exkrementen versaute Straßen. Ein Gang durch die Stadt gleicht einem Hindernislauf, um diesem Dreck permanent auszuweichen (hier muss die Wuppertaler Straßenordnung dringend angepasst und deren Einhaltung überwacht werden).
Hier helfen nur Maßnahmen, die nicht an das ohnehin nicht vorhandene Gewissen der mehrheitlich kulturressistenten Bevölkerungseile appellieren, sondern Maßnahmen, die finanziell empfindlich wirken.
So hat die Stadt Tübingen (mit einem grünen! Oberbürgermeister) eine Verpackungssteuer (www.tuebingen.de/verpackungssteuer) eingeführt, die allerdings vom VGH Mannheim kassiert wurde. Kommentar OB Palmer: „… die Kommunen müssen sich mit der ausufernden Verpackungsflut abfinden. Nur der Bund dürfe entscheiden, wie viel unnötiger Müll wir jeden Tag in den Städten einsammeln und wegschaffen“.
Von der rotgrün dominierten Bundesregierung dürfen wir hier kaum etwas erwarten, denn damit würden sich diese Parteien ja gegen ihre eigene Haupt-Wählerschaft wenden.