Auswilderung junger Waldrappe aus dem Grünen Zoo Wuppertal
Der Waldrapp ist schon ein interessanter Vogel. Am Hinterkopf steht ihm das schwarze Gefieder in Büscheln ab, vorne hat er eine rote Stirnglatze und einen sehr langen dünnen Schnabel. Der früher in Mitteleuropa weit verbreitete Waldrapp wurde in der Vergangenheit vor allem durch intensive Bejagung großflächig ausgerottet und zählt heute mit nur noch wenigen hundert wild lebenden Exemplaren zu den am stärksten bedrohten Vogelarten. Inzwischen gibt es verschiedene Wiederansiedelungsprojekte, um den Waldrapp als Brutvogel in Europa wieder zu etablieren. Im letzten Jahr haben die Waldrappe im Grünen Zoo Wuppertal für zahlreichen Nachwuchs gesorgt. Sechs dieser Jungvögel gingen Ende Februar auf die Reise nach Andalusien (Süd-Spanien), um dort im Rahmen des Eremita-Wiederansiedlungsprojektes freigelassen zu werden.
Das Eremita-Projekt ist ein Forschungsprojekt, das vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Umwelt der Junta de Andalucía und des Zoobotánico de Jerez in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station von Doñana (EBD-CSIC) und dem Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) entwickelt wurde. Im Zoobotánico de Jerez werden die Wuppertaler Waldrappen nun zunächst zusammen mit Waldrapp-Nachzuchten aus anderen europäischen Zoos in einer Quarantäne-Station betreut. Ihr endgültiges Ziel liegt in der Region La Janda in der Nähe von Gibraltar. Dort gibt es bereits Waldrapp-Kolonien, die aber noch auf die Unterstützung durch Nachzuchten aus Zoologischen Gärten angewiesen sind, um die Anzahl der Vögel zu erhöhen.
Einige Waldrapp-Kolonien sind in Andalusien bereits sesshaft geworden. Die Bevölkerung in der Region wird durch Sensibilisierungskampagnen über die Waldrappe informiert und so motiviert, zum Schutz der seltenen Vögel beizutragen. Die Wiederansiedelung von in Zoos zur Welt gekommenen Jungtieren ist nicht nur eine sehr schöne Seite der Zoo-Arbeit, sondern auch eine wichtige Aufgabe moderner Zoos, die sich für die Erhaltung und den Schutz bedrohter Tiere und ihrer Lebensräume einsetzen.
Quelle: Grüner Zoo Wuppertal
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