11.06.2020Claudia Otte
Die Wupper hat die Nase vorn
Viele von uns hatten die „Nase“, so der Name eines Wupperfisches, für einen recht gewöhnlichen Fisch gehalten, weil er in der Wupper so häufig vorkommt. Dem ist aber gar nicht so! Sie ist eine in Deutschland regional stark gefährdete und lokal bereits verschwundene Fischart und wurde deshalb zum Fisch des Jahres erklärt.
Die Nase gehört zu den karpfenartigen Fischen und verdankt ihren Namen ihrem Aussehen. Denn sie hat ein weit unten stehendes Maul, mit dem sie Algen von Steinen und Kiesbetten abweidet. Dadurch sieht sie aus, als habe sie über der Oberlippe eine dicke Nase. Beim Abweiden von Steinen lagert sie den Gewässergrund um. Im Wuppertaler Stadtgebiet lässt sich das an vielen Stellen gut beobachten, weil sich die Fische dabei oft auf die Seite drehen, sodass man ihre silbrigen Körper aufblitzen sieht.
Die in vielen Flüssen Deutschlands sehr seltenen oder komplett verschwundenen Nasen sind in der Wupper wieder ein echter Massenfisch. Überall von Oberbarmen bis Vohwinkel lassen sich ganze Schwärme großer Fische beobachten, fast immer Nasen. Das kann als guter Indikator für den Erfolg der Renaturierungsmaßnahmen angesehen werden, die der Wupperverband in enger Zusammenarbeit mit der Stadt, den WSW, Anglern und anderen Naturschützern hervorragend organisiert.
Die Wupper hat unter den deutschen Flüssen die Nase ganz weit vorn!
Quelle: neue-ufer-wuppertal
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