Eine bemerkenswerte Wildpflanze mit Heilwirkung

Hummeln, Wildbienen und der Mensch, aber auch Käfer und Pilze profitieren von einer nicht seltenen Wildpflanze, die unbedingt auch einen Platz in unseren Gärten haben sollte.

Beinwell gehört, wie der Borretsch, zu den Raublattgewächsen. Die gesamte Pflanze ist mit borstigen, aber nicht brennenden Drüsenhaaren besetzt. Sie blüht ab Mai rot violett oder violett, Sorten auch gelblich weiß, mit vielen Blüten in sogenannten Doppelwickeln. Die Kronblätter der Blüten sind in ihren unteren Teilen zu einer Röhre verwachsen.
Wegen seiner vielfältigen ökologischen Bedeutung ist der Beinwell heute auch Thema des neuen Naturerlebnis-Tipps aus der Natur-Schule Grund.

Beinwell im Garten der Natur-Schule GrundBeinwell im Garten der Natur-Schule Grund ©Stefanie Barzen / Natur-Schule Grund

Der Nektar, als Dank der Blüte an ihre Bestäuber, ist nur langrüsseligen Bienenarten mit einem Rüssel von mehr als 11 mm Länge direkt zugänglich. Kurzrüsselige Hummeln, wie z.B. die Erdhummeln, verschaffen sich Zugang zum Nektar, in dem sie in der Nähe des Blütenbodens kleine Löcher in die Blüte beißen.

Beinwell ist eine wichtige Arzneipflanze und wird als Salbe bei Prellungen, Blutergüssen, Muskel- und Gelenkschmerzen, unterstützend bei Arthrose, Gicht, Sehnenscheidenentzündungen, Knochenbrüchen und ähnlichen Beschwerden und Verletzungen aufgetragen. Beinwellsalbe war der Naturheilkunde schon in früheren Zeiten als beste Wundheilsalbe bekannt.
Die Bedeutung der Pflanze führte zu vielfältigen Volksnamen: Wundallheil, Wallwurz, Beinwurz, Schadheilwurz oder auch Comfrey.

Zur Herstellung der Salbe wird die frische Wurzel verwendet. Sie enthält Allantoin. Dieser Wirkstoff beschleunigt Zellaufbau, Zellbildung und Zellregeneration, beruhigt die Haut und unterstützt die Heilung schwer heilender Wunden. Das Wort „Beinwell“ oder „Wallwurz“ leitet sich von „wallen“, im Sinne von „zuheilen“, ab. Allantoin findet man auch in vielen Kosmetikprodukten.

Wenn Blätter des Beinwell Kräutermischungen beigegeben oder in Salat oder Gemüse verwendet werden, sollte man beim Pflücken auf die Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Fingerhut achten.
Beinwell enthält leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide und sollte daher nur in geringen Mengen verzehrt werden.

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp! Ihre / Eure Stefanie Barzen

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