22.03.2022WI-News
Energiepolitik unter dem Eindruck des Russland-Ukraine Krieges
Der Russland-Ukraine Krieg dominiert gerade politische Diskussionen und Entscheidungen in Europa. Vieles von dem, was vor wenigen Wochen noch als Gewissheit, als unverrückbares Paradigma galt, scheint jetzt obsolet oder steht zumindest kritisch auf dem Prüfstand. Auch in der Energiepolitik werden gefasste Beschlüsse und Ziele (Atomausstieg, Kohleausstieg, Gas als Brückentechnologie) infrage gestellt.
In einer Zeit schneller Entscheidungen ist der Bedarf an schnellen Lösungen scheinbar hoch – und die langfristige Zielsetzung Klimaschutz könnte gefährlich unter Druck geraten. Dabei sind Klimaschutz und Versorgungssicherheit ganz klar kein Widerspruch. Viele vermeintlich schnelle Lösungen werden sich nicht so schnell umsetzen lassen – und falls doch haben sie das Risiko langfristige Lock-ins mit sich zu bringen. Es bedarf also eines kritischen Blickes, was kurzfristig möglich und was langfristig nötig ist.
Die Wärmeversorgung im Gebäudebereich und die Industrie haben einen Anteil von etwa 70 Prozent am deutschen Erdgasverbrauch. Beim Wuppertal Lunch „Energiepolitik unter dem Eindruck des Russland-Ukraine Krieges – Maßnahmen für Klimaschutz und Versorgungssicherheit“, der am 05. April 2022 von 12:00 bis 13:30 Uhr stattfindet, werden diese beiden Bereiche ausführlich beleuchtet.
Timon Wehnert, Leiter des Büro Berlin am Wuppertal Institut, übernimmt die Begrüßung und moderiert den digitalen Zukunftssalon. Anschließend wird Dr. Stefan Thomas, Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik, zentrale Eckpunkte der aktuellen Studie „Heizen ohne Öl und Gas bis 2035“ präsentieren. Zentrale Fragen sind:
- Wie kann die Wärmeversorgung nicht nur diesen, sondern auch nächsten Winter sichergestellt werden?
- Was muss getan werden, um die Wärmeversorgung insgesamt auf Erneuerbare Energie umzustellen?
- Was sind Zeithorizonte, Möglichkeiten und Nadelöhre in diesem Transformationsprozess?
In der energieintensiven Industrie gibt es einige Branchen, die aktuell stark abhängig von Erdgas sind. Neben Versorgungsengpässen könnten gerade hohe Gaspreise hier für Probleme in vielen Wertschöpfungsketten sorgen und sogar insgesamt für die wirtschaftliche Entwicklung kritisch sein. Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Leiter der Abteilung Zukünftige Energie- und Industriesysteme, und Clemens Schneider, Senior Researcher im Forschungsbereich Sektoren und Technologien, beschäftigen sich mit dem Erdgaseinsatz in der Industrie. Gemeinsam diskutieren sie die Frage:
- Welche kurzfristigen Handlungsoptionen gibt es vor dem Hintergrund, dass mittel- und langfristig die Transformation zu grünem Strom und grünem Wasserstoff mit erheblichen Investitionen und Infrastrukturbedarfen einhergeht?
Um eine interaktive Diskussion mit dem Publikum zu ermöglichen, sind alle, die am Wuppertal Lunch teilnehmen möchten, eingeladen, ihre Fragen und Impulse vorab per E-Mail an Victoria Abboud (victoria.abboud@wupperinst.org) zu senden. Die Anmeldung ist im untenstehenden Link möglich. Per E-Mail wird die Teilnahme mit weiteren Informationen bestätigt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für Interessierte, die aus terminlichen Gründen den Wuppertal Lunch nicht mitverfolgen können, ist eine Aufzeichnung geplant, die im Nachgang im YouTube-Kanal des Wuppertal Instituts hochgeladen wird.
Die Veranstaltungsreihe „Wuppertal Lunch – Impulse transformativer Forschung“ greift quartalsweise aktuelle Themen aus dem Forschungsbereich des Wuppertal Instituts auf und diskutiert mit den Gästen in entspannter Mittagsatmosphäre.
Bleiben Sie informiert: #WuppertalLunch
Anmeldung zum Wuppertal Lunch unter: https://register.gotowebinar.com/register/4248941061512604688
https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/7678
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