29.05.2020Umweltreporter
In der Sonne sehr aktiv: Der Gartenlaubkäfer
Die Natur-Schule Grund in Remscheid weist auf einen Käfer hin, der momentan überall im Bergischen Land häufig im Garten, auf Feldern, Wiesen und an Waldrändern zu beobachten ist, den Gartenlaubkäfer.
Stefanie Barzen, Biologin im Team der Natur-Schule, hat in einem vor allem auf Facebook weit verbreiteten Naturerlebnis-Tipp einige Informationen zu diesem Käfer zusammengestellt, der etwa von Mitte bis Ende Mai Schwarmzeit hat, bevor sein kurzes oberirdisches Leben wieder endet.
Oft wird der Gartenlaufkäfer, fälschlicherweise, als „Junikäfer“ oder auch als „kleiner Maikäfer“ bezeichnet. Wie der Maikäfer gehört er zu den Blatthornkäfern, wird aber nur 8 – 11 mm groß, während der Maikäfer eine Körperlänge von 2 – 3 cm erreichen kann.
Der weitverbreitete und häufig vorkommende Gartenlaubkäfer hat braune Deckflügel über den häutigen eigentlichen Flügeln, einen metallisch grün schillernden Brustpanzer und ist komplett behaart. Das letzte Fühlerglied seiner beiden Fühler ist fächerförmig ausgebreitet zu einem Fächer aus drei Lamellen. Mit ihrer Hilfe können die männlichen Käfer bei der Partnersuche über Kilometer hinweg die Sexuallockstoffe der Weibchen riechen.
Nach der Paarung legt das Weibchen 30 bis 40 Eier in die Erde, aus denen nach drei bis fünf Wochen weißliche Larven schlüpfen. Diese Engerlinge verziehen sich tiefer in die Erde, um im Mai des folgenden Jahres nach Durchlaufen von drei Larvenstadien und nach der Verpuppung das Erdreich als erwachsener Käfer zu verlassen.
Der erwachsene Käfer hat eine Lebenserwartung von etwa vier Wochen, somit verbringt er wesentlich mehr Zeit unterirdisch als oberirdisch. Die Larven ernähren sich, je nach ihrer Größe, von Humuspartikel, feinen Grassamen oder später allgemein von Pflanzenwurzeln.
Der erwachsene, tagaktive Käfer frisst Eichen-, Hasel-, Birken-, Kirsch- und Rosenblätter sowie Rosenblüten. In der Natur-Schule konnte er fressend an allen möglichen Blüten beobachtet werden, so z.B. an der Margerite und der Nachtviole.
Der Gartenlaubkäfer selbst ist Nahrung für Vögel, Maulwurf und Spitzmaus, um nur einige zu nennen. Wie viele andere Arten ist er in ein komplexes Nahrungssystem eingebunden.
Jörg Liesendahl, Biologe und Pädagogischer Leiter der Natur-Schule Grund: „Wenn wir diesen hübschen Käfer und andere Insekten-Arten erhalten und fördern wollen, sollten wir unsere Gärten insgesamt naturnah und insektenfreundlichen gestalten! Und in jedem Fall auf Gifte verzichten.“
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