Interkulturelle Faire Woche statt Tag des guten Lebens 2025?

Der Tag des guten Lebens wird vorerst auf 2026 verschoben. Diese Lücke eröffnet eine alternative Möglichkeit, Zukunftskunst erlebbar zu machen: in einer interkulturellen Fairen Woche 2025. Dafür käme Oberbarmen grundsätzlich in Frage.

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In einem Internetartikel der Stadt Wuppertal vom 12.07.2023, also kurz nach dem Tag des guten Lebens in Oberbarmen, steht: „Der nächste Tag des guten Lebens soll 2025 stattfinden, in welchem Quartier steht bisher noch nicht fest.“
Am 27.02.2024 meldete die WZ: „Tag des guten Lebens: Wuppertaler Politik diskutiert über Finanzierung“ mit dem Intertitel „Die BV hat einen Antrag an die Stadt durchgewunken, die Veranstaltung mit 25.000 € zu fördern,“ Das liest sich nicht wie der Bericht über eine Diskussion in Vohwinkel. Haben Ratsmitglieder darüber diskutiert? In der Niederschrift der BV-Sitzung steht:
„Finanzierungsbeitrag der Stadt zum „Tag des guten Lebens 2025“ in Vohwinkel in Haushalt 2024/2025 einstellen –
Antrag des Bezirksbürgermeisters Vorlage: VO/0171/24
Beschluss der Bezirksvertretung Vohwinkel vom 21.02.2024:
Die Bezirksvertretung Vohwinkel fordert die Verwaltung auf, in den jetzt laufenden Haushaltsberatungen zum Doppelhaushalt 2024/2025 als städtischen Finanzierungbeitrag zum Tag des guten Lebens 2025 einen Förderbetrag in Höhe von 25.000 € einzustellen.“
Den schwarzen Peter hatte also der Rat, und es ging gewiss nicht um die Gesamtkosten des Fests- Das ist auch der Beschlussvorlage zu entnehmen.
„Eine der Hürden in dem jetzt gerade anlaufenden Planungsprozess ist die im Moment noch nicht feststehende und gesicherte Finanzierung des Vorhabens. Es wird mit Kosten, ausgehend von den Erfahrungen bei den letzten beiden gleichartigen Veranstaltungen, in einer Größenordnung von 100 T€ – 120 T€ kalkuliert. Die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nord-rhein-Westfalen hat bei den Veranstaltungen in 2021 und 2023 einen maßgeblichen Teil dieser Kosten durch einen entsprechenden Beitrag finanziert. Der in diesem Antrag genannte Förderbetrag der Stadt Wuppertal, für den ich Sie um Zustimmung bitte, wird den erforderlichen Finanzierungrahmen absichern..“
Der Antrag wurde im Rat an den Ausschuss für Kultur überwiesen. Ob das richtig war? Weil in der Vorlage als Förderer die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nord-rhein-Westfalen genannt worden war, ist das fraglich. Wegen Konkretisierungs- und Beratungsbedarf wurde der Beschluss über den Antrag vertagt. Weiteres ist dem ‚Ratsinformationssystem längs diesem Pfad nicht zu entnehmen. Aber in der Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Kultur vom 26.06.2024 steht:
„Finanzierungsbeitrag der Stadt zum „Tag des guten Lebens 2025“ in Vohwinkel in Haushalt 2024/2025 einstellen –
Antrag des Bezirksbürgermeisters Vorlage: VO/0171/24
Beschluss des Ausschusses für Kultur vom 26.06.2024:
Der Kulturausschuss verständigt sich darauf, die Vorlage als „in der Sache erledigt“ zu behandeln. Einvernehmlich“
Das war eine Beerdigung des Antrags ohne Beschluss- im nichts des nicht Nachprüfbaren. Ein Grund dafür, dass der Antrag als in der Sache erledigt behandelt werden kann, ist nämlich nicht erkennbar. Man könnte allerdings darüber spekulieren, ob das dieselben tieferen Gründe hat wie das vorläufige Scheitern der Nachhaltigkeitsstrategie im Rat.
Die WZ meldete dann am 31,07.2024;: „Der ‚Tag des guten Lebens‘ in Wuppertal Vohwinkel wird erst im Mai2026 stattfinden.“ Und im Text steht: „Zunächst war hierfür die zweite Jahreshälfte 2025 angedacht. Doch nun steht fest, dass der Tag stattdessen im Mai 2026 stattfinden wird – unter anderem, um dem ebenfalls für 2025 in Vohwinkel geplanten Kirchentag im Westen nicht in die Quere zu kommen.“
Wie relevant der Kirchentag im Westen für diese Terminänderung tatsächlich war, ist fraglich. Und weil den Organisatoren das so spät eingefallen zu sein scheint , sogar fragwürdig. Ein viel wichtigerer Grund könnte der mangelnde Förderungswile des Rats gewesen sein.
Bildungsarbeit im Sinne von globaler Verantwortung und Einer Welt ,auch außerhalb des normalen Schulbetriebs, gehört allerdings zu dem, was in der „Zielstrategie „ dem Torso der Wuppertaler Nachhaltigkeitsstrategie, enthalten ist:
„Orte der außerschulischen Bildung und der Erwachsenenbildung (z.B. Station Natur und Umwelt, Junioruni, Kinder- und Jugendeinrichtungen, VHS, BUW) übersetzen die Ziele des Handlungsfeldes „Globale Verantwortung & Eine Welt“ in kreative Veranstaltungs- und Bildungsangebote. Dabei übernehmen weitere Institutionen (z.B. Museen, Theater) und zivilgesellschaftliche Akteure (z.B. aus der freien Kunst- und Kulturszene) eine wesentliche Rolle.“
Nachhaltigkeitsinitiativen und andere Träger der sozialen Innovation spielen hier keine offensichtliche Rolle. Es geht wohl nur um pädagogische Vermittlung von oben. Globale Verantwortung und Eine Welt können aber auch in einem anderen Rahmen erlebbar gemacht werden: innerhalb der Fairen Woche und des Afrika Film Festls Valley. Ein diese umfassender Rahmen, für den es Vorbilder gibt, wäre eine interkulturelle Faire Woche. Darin hätten z.B. auch die Küche und die Folklore des globalen Südens Platz, und ein solches Fest könnte eine Integration von Migranten fördern, die nicht hauptsächlich auf Assimilation, d.h. Anpassung an unsere „Leitkultur“, hinausläuft.
Wenn bei einem solche Anlauf bei den Stärken angedockt werden soll, bietet sich z.B. der Bezirk oberbarmen an, in dem „alle Kulturen vertreten sind und es bemerkenswerte Beiträge zur Fairen Woche 2024 gegeben hat.

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