Klimagerechtigkeit schaffen, aber wie?

Auch die Hilfsorganisation Oxfam beschäftigt sich mit der Klimakrise und ihren Folgen. Sie bemängelt das die <Leistungen der Industriestaaten hinter dem Versprochenem zurückbleiben und die gemeldeten Beiträge zur Klimafinanzierung überhöh sind.


Thema der diesjährigen Fairen Woche ist „Klimagerechtigkeit°. Das ist ein weite Feld, auf dem viele aktiv sind: nicht nur der Faire Handel, und die Initiative Romero, sondern z.B. auch Menschenrechts- und Hilfsorganisationen. „Klimagerechtigkeit schaffen“ ist ein Thema der Hilfsorganisation Oxfam in dem Artikel
https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/klima-ressourcen-schuetzen#:~:text=Oxfam%20setzt%20sich%20f%C3%BCr%20wirksamen,Netto%2DNull%20bis%20zur%20Jahrhundertmitte.
Hier geht es um eine globale Sicht, nicht „nur“ um Mittelamerika:
„Wir stecken mittendrin, in der Klimakrise. Polkappen und Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, Überschwemmungen oder Stürme zerstören Hab und Gut der Menschen, steigende Temperaturen begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria, langanhaltende Dürren oder sintflutartige Regenfälle verringern und vernichten die Ernten.
In Zukunft könnten diese Folgen weitere katastrophale Ausmaße annehmen. Ganze Landstriche könnten unbewohnbar werden, weil sie völlig austrocknen, die Böden versalzen oder im steigenden Meeresspiegel versinken. Bleibt es bei den gegenwärtigen Trends, dürften die hehren Ziele der Weltgemeinschaft, Hunger und Armut zu überwinden, kaum zu erreichen sein.“
Dann stellt sie die Frage: „Warum ist die Klimakrise ungerecht?“ Oxfams Befund ist dem der Christlichen Initiative Romero in „Klimasünder zur Kasse“ sehr ähnlich:
„Die große Ungerechtigkeit dabei: Unter den Folgen der Klimakrise leiden besonders die Regionen und Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten zu der Krise beigetragen haben – während sich diejenigen, die mit ihrem Konsumverhalten den Klimawandel anheizen, seine Folgen kaum oder gar nicht zu spüren bekommen. Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung sind in etwa für so viele Treibhausgasemissionen verantwortlich wie die übrigen 90 Prozent.“
Das gilt auch für Oxfams Meinung dazu, wer die Kosten tragen sollte. Sie beschränkt sich aber ganz konkret auf Fragen der „Klimafinanzierung.“
„Oxfam fordert ausreichende Unterstützung für die Menschen in den wirtschaftlich benachteiligten Ländern. Das Pariser Abkommen verpflichtet die Industrieländer zur finanziellen Unterstützung der wirtschaftlich benachteiligten Länder bei Klimaschutz und Anpassung an die klimatischen Veränderungen. Das können beispielsweise Programme zum Umbau der Energiesysteme, zum Schutz vor künftigen Unwetterkatastrophen oder für den klimaresilienten Wiederaufbau nach Stürmen .“umfassen.“
In dem separaten Artikel »Deutsche Klimafinanzierung“ geht es dann zur Sache:
„Klimafinanzierung 2022: Tatsächliche Unterstützung weniger als ein Drittel der gemeldeten 116 Mrd. $“
„13. Juli 2024 | Ende Mai meldete die OECD, dass die Klimafinanzierung zur Unterstützung der Entwicklungsländer im Jahr 2022 fast 116 Milliarden Dollar erreicht habe. Eine neue Schätzung zeigt nun, dass die tatsächliche Unterstützungsleistung der Industrieländer bei der Bereitstellung der Mittel weniger als ein Drittel und möglicherweise weniger als ein Viertel dessen betrug, was die offiziellen Zahlen zu suggerieren scheinen.“
„Eine neue Oxfam-Schätzung zeigt nun, dass die tatsächliche Unterstützungsleistung der Industrieländer bei der Bereitstellung von Klimafinanzierung im Jahr 2022 deutlich geringer waren. Nach dieser Schätzung belief sich die Climate-Specific Net Assistance (CSNA) im Jahr 2022 auf 28-35 Mrd. US-Dollar, also weniger als ein Drittel oder sogar weniger als ein Viertel der offiziell gemeldeten Zahlen. Die tatsächlichen Anstrengungen der Industrieländer zur Unterstützung der Anpassung betrugen demnach bestenfalls 15 Mrd. US-Dollar.“
Wie diese Leistungen nach Oxfams Auffassung schön gerechnet wurden, steht in diesem Artikel. Oxfam weist aber auch darauf hin, dass es eine Besserung der Lage geben könnte:
„Das künftige Globalziel Klimafinanzierung (New Collective Quantified Goal, NCQG), das auf der kommenden UN-Weltklimakonferenz COP29 in Baku Ende 2024 verabschiedet werden soll und das 100-Milliarden-Dollar-Ziel für die Zeit nach 2025 ersetzen wird, stellt eine Gelegenheit dar, die Unzulänglichkeiten bei der Bilanzierung der Klimafinanzierung zu korrigieren. Wesentlich mehr Finanzmittel müssen in Form von Zuschüssen und hochkonzessionären Darlehen bereitgestellt werden, um den Bedarfen der einkommensschwachen Länder gerecht zu werden, ohne aber ihre Schuldenlast weiter zu erhöhen.“
Oxfam begnügt sich aber nicht mit Hoffen auf eine Besserung der Lage, sondern ist auch selbst aktiv:
„Klima und Ressourcen schützen
Oxfam unterstützt in seiner Programmarbeit Menschen in wirtschaftlich benachteiligten Ländern dabei, sich an die Veränderungen infolge der Klimakrise anzupassen, um etwa Ernten gegen Trockenheit und Dürre abzusichern oder Ressourcen wie Wasser, Wald und Böden zu schützen. Zusammen mit unseren Partnern vor Ort unterstützen wir beispielsweise agrarökologische Ansätze in der Landwirtschaft.“
Hier überschneiden sich Oxfams Aktivitäten mit denen des Fairen Handels. Die Vertiefung des Themas „agrarökologische Ansätze“ könnte gut zur kommenden Fairen Woche passen. Kaffee, Tee, Kakao und Orangen sind nämlich alle landwirtschaftliche Produkte. Ihr Verzehr bei einem Fairen Klimafrühstück kann zur Erörterung neuer Methoden wie der Agroforstwirtschaft führen.

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