Könnte Oberbarmen „Fairtrade-Stadtbezirk“ werden?

Der Übergang zu fairem Handel als soziale Innovation hat sich in ein kommunal dirigiertes Projekt verwandelt. Um neuen Schwung in die Bewegung zu bringen, ist es wünschenswert, einen Neuanfang als Graswurzelbewegung zu machen: in Nachbarschaften, Quartieren und Stadtbezirken


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Dass es im Stadtbezirk Oberbarmen nennenswerte Fairhandelsaktionen geben kann, hat die letzte Faire Woche gezeigt. Dass es noch besser sein könnte, zeigt ein Vergleich mit dem ländlichen Eifelstädtchen Hillesheim, das zur Verbandsgemeinde Gerolstein gehört.
Hillesheim ist nicht nur Deutschlands Krimihauptstadt. Die ehemalige Verbandsgemeinde Hillesheim war Fairtrade Verbandsgemeinde, und nach der Zusammenlegung u.a. mit der Verbandsgemeinde Gerolstein hat die vergrößerte Verbandsgemeinde diesen Titel übernommen. Am ehemaligen Rathaus und an der Bibliothek Hillesheims hängt auch jetzt ein Schild, das aussagt: „Wir sind Fairtrade Verbandsgemeinde“ (siehe Titelfoto). Ist das eine reine Schaufensteraktion? Darüber gibt der Internet-Artikel
https://www.gerolstein.de/leben-in-der-verbandsgemeinde/soziales/fairtrade-verbandsgemeinde/
Auskunft. Zur besseren Einordnung dessen, was in diesem Artikel steht, sei gesagt: Die Verbandsgemeinde Gerolstein besteht aus unabhängigen Gemeinden und hat rund 31.000 Einwohner. Davon hat der Verwaltungssitz, die Stadt Gerolstein, rund 8.000 Einwohner. Das ist zu vergleichen mit Wuppertal (rund 360.000 Einwohner) und dem Stadtbezirk Oberbarmen (rund 46.000 Einwohner).
Bemerkenswerterweise lauter der erste Menüpunkt in diesem Internet-Artikel:
„Im ‚Fairbruary‘ bewusste Kaufentscheidungen treffen“
Worum es u.a. konkret geht, sagt die Überschrift
„Vielfalt an Fairtrade-Produkten und Partnern“
des zugehörigen Artikels, in dem u.a. steht:
„Deutschlandweit bieten gut 600 Partner über 8.500 Produkte mit Fairtrade-Siegel an. An der Partner-Plakatkampagne 2025 beteiligen sich 15 Fairtrade-Partner aus dem Lebensmitteleinzelhandel wie dm, EDEKA, J.J. Darboven mit der Marke Café Intención, Seeberger oder Jokolade. Laut einer GfK-Marktumfrage erzielte die Plakatkampagne im letzten Jahr 470 Millionen Kontakte. Die Markenbekanntheit von Fairtrade stieg laut GfK um knapp 6 Prozent.“
Hier geht es also um das Angebot an Fairtrade-Produkten. Wer in der Verbandsgemeinde als Partner in Frage kommt steht unter den Menüpunkt
„Partner & Unterstützer“
„ALDI Süd, Gerolstein; Augustiner Realschule plus, Hillesheim; Berufsbildende Schule Vulkaneifel, Gerolstein; Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm Balu, Hillesheim; Edeka Thömmes, Gerolstein; Gästehaus Maria Leiff, Üxheim; Gerolsteiner Burgnarren, Gerolstein; Goßbergnarren, Walsdorf; Graf Salentin Realschule plus, Jünkerath; Gröner Hof, Loogh; Grundschule Hillesheim; Häuser der Jugend Hillesheim & Gerolstein; Hillesheimer Karneval e.V., Hillesheim; Hit, Gerolstein; Katholischer Deutscher Frauenbund, Zweigverein Hillesheim; Katholische Frauengemeinschaft Deutschland, St. Nikolaus Oberbettingen; Karnevalsverein Bunnes Alaaf, Berndorf; Karnevalsverein ‚Jecke üs Bettinge‘, Oberbettingen; Integrative Kita, Hillesheim; Kita Kunterbunt, Hillesheim; Kita Üxheim; Kirchspieler Narren, Leudersdorf mit OT Nollenbach und Flesten, Üxheim und Ahütte; Netto, Hillesheim; Landfrauen Üxheim; Lisa Landleben, Hillesheim; Norma, Hillesheim; Pizzeria Costa Verde, Gerolstein; Pfarreiengemeinschaften Hillesheim, Niederehe und Gerolsteiner Land; REWE, Hillesheim; Vulkanhotel, Steffeln; VfL e.V., Hillesheim; Wanderhütte ‚Em Backes‘, Mirbach“
Außer den potenziellen örtlichen Anbietern wie ALDI. Edeka und REWE gibt es eine breite Palette potentieller Unterstützer oder Partner, die von Kitas, Schulen und Jugendorganisationen über Sportvereine bis zu Karnevalsvereinen geht. Wer davon sich für den „Fairen Marktplatz“, die Aktion zur Fairen Woche 2024, gewinnen ließ, steht unter einem eigenen Menüpinkt:
„Bei schönstem Wetter gab es fairen Kaffee und Tee, leckere Cookies der Augustiner-Realschule Plus Hillesheim, faire Muffins der Berufsbildenden Schule Vulkaneifel und vieles mehr. Besondere Highlights waren auch in diesem Jahr die Darbietungen der Kita Kunterbunt und der Integrativen Kindertagesstätte. Die als Faire Bananen verkleideten SchülerInnen der Augustiner Realschule Plus sorgten auch in diesem Jahr wieder für die nötige Aufmerksamkeit der vielen Marktbesucher. Mit selbst hergestellten Plakaten wurde auf das Thema Fairtrade aufmerksam gemacht. Eine große Auswahl fair gehandelter Produkte wurde wieder vom Weltladen angeboten und auch die Pfarreiengemeinschaft Hillesheimer Land war mit Informationen vor Ort.“
Ein Abklatsch dessen, was hier vorgestellt wurde, wäre in Oberbaremen natürlich nicht möglich. Aber es kann Hinweise darauf geben, in welcher Richtung eine Entwicklung hin zu einem „Fairtrade Stadtbezirk“ gehen könnte. Wenn auch eine Zertifizierung Oberbarmens wohl aus formalen Gründen nicht möglich ist, so könnte Oberbarmen doch einen eigenständigen un unverkennbaren Beitrag zur Zertifizierung der Stadt Wuppertal liefern.

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