Oberbarmen ein neuer Stern am Fairtrade-Himmel?
Einen Tag vor der ersten Veranstaltung in der Fairen Woche 2024 hatdie Stadt Wuppertal einen Überblick über die öffentlichen Veranstaltungen im ihrem Rahmen veröffentlicht. Mit vier Veranstaltungen dominiert der Bezirk Oberbarmen. Unabhängig davon lauft in der Fairen Woche das Afrika Film Festival Valley, das uns mit vier filmen eine aktuelle Frage des globalen Südens aus der Sicht des Südens näher bringt. Beides zusammen könnte in einer interkulturellen Fairen Woche Synergieeffekte hervorbringen.
Das Afrika Film Festival Valley wird von der Migrantenorganisation Dunua e.V. organisiert Es findet von Freitag, dem 20. Bis Sonntag, dem 22. September 2024 im Cinema, Wuppertal-Oberbarmen, statt. Ein thematischer Schwerpunkt ist die koloniale Vergangenheit und deren Aufarbeitung. . Im Film Dahomey geht es am Freitag um ein Beispiel der postkolonialen Rückgabe geraubter Kunstschätze. Am Samstag geht es in dem Film OUR LAND, OUR FREEDOM um den jahrelangen Mau Mau-Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft am Ende der 1950er Jahre.
Am Sonntag gibt es zwei Spielfilme: In der Matinee um 13 Uhr den Film DISCO AFRIKA. Darin geht es um die Perspektiven der Jugend vor dem Erbe der Vergangenheit. Um 19 Uhr beschließt DEMBA das Festival mit einem Portrait eines alten Mannes in Senegal, der langsam den Boden unter seinen Füßen verliert. Den ganzen Sonntag über gibt es außerdem ein musikalisches und kulinarisches Rahmenprogramm, zu dem alle ins Cinema an der Berliner Straße eingeladen sind.
In diesen Filmen geht es um politische und soziale Probleme im globalen Süden aus der Sicht derer, die davon direkt betroffen sind. Im Rahmen der Fairen Woche geht es eher um unser Verhalten hier und seine klimatischen Auswirkungen im globalen Süden.
Am Anfang steht die ersten von zwei gleichen Veranstaltungen: je einem Fairen Klima – Picknick im Garten der Religionen (Andreas-Hofer-Str. 16).: am Dienstag, 17. September, zwischen 14-17 Uhr und Freitag, 27. September, 13-16 Uhr mit einer Gruppe internationaler Förderschüler und Senioren nach dem Unterricht im Garten der Religionen. Gäste sind eingeladen, gemeinsam faire und nachhaltige Produkte zu genießen.
Im letzten Advent hatten sich schon Schüler des Berufskollegs in der Sternstraße an der Aktion „Orangen süß statt bitter“ beteiligt, bei der es um die Ausbeutung von migrantischen Erntehelfer in Europas Süden geht. Die Religionslehrerin Anne Wiechmann, die auch Vorsitzende des Garten der Religionen Wuppertal e.V. ist, hat das organisiert. Die jetzige Aktien weist auf eine Verstetigung hin.
Es folgt der Filmabend „Rise Up“ am Dienstag, 24. September, ab 19.30 Uhr in der Nachbarschaftsetage im BOB Campus (Max-Planck-Straße 19): Der Film sucht gemeinsam mit fünf außergewöhnlichen Menschen Antworten auf die der aktuellen verheerenden ökologischen, ökonomischen und politischen Entwicklungen.
Der politische Anstrich rührt wohl auch daher, dass einer der Veranstalter das Informationsbüro Nicaragua ist, das im letzten Jahr im Themenbereich „neue Ökonomie“ am Tag des guten Lebens in Oberbayern beteiligt war. Als weiteres Element der Verstetigung kann gelten: Im letzten Jahr eine von den Naturfreunden Wuppertal organsierte Faire Filmwoche gegeben, die der Vorbereitung auf die erwähnte Orangenaktion diente. .
Als letztes Highlight kommt ein Klima-Picknick im Wir-Garten (am Klimacontainer an der Nordbahntrasse, gegenüber von Wicked Woods) am Mittwoch, dem 25. September, 17-19 Uhr. Unter Beteiligung von Transformation Wuppertal: gibt es ein gemeinsames Picknick mit fairen und geretteten Lebensmitteln sowie Infos rund ums Thema Auswirkungen der Lebensmittelproduktion aufs Klima und ein Klimaquiz
Hier geht es um unsere persönliche Mitverantwortung für die weitere Entwicklung des Klimas im globalen Süden, aber auch hier. Das Motto „Global denken, lokal handeln!“ gilt für jeden Einzelnen, damit es für größere Gemeinschaften gelten kann. Durch das Thema „Klimagerechtigkeit“ und das Motto „Fair. Und kein Grad mehr!“ der Fairen Woche werden ökologische, ökonomische und soziale Aspekte miteinander verknüpft. Wir brauchen die Hinwendung zu einem globalen Systemdenken, ein Blickfeld, das weit über den eigenen Tellerrand hinausgeht.
Den Klimacontainer hat es schon vor dem Oberbarmer Tag des guten Lebens gegeben. Dass er auch in die Migrantenorganisationen hineinstrahlt, wird dadurch verdeutlicht, dass erst kürzlich eine Veranstaltung des Oberbarmer Ost/Wer Integrationszentrum e.V. dort war, zu der Migrant*innen kamen – nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. So lassen sich Mitglieder der Zielgruppe der diesjährigen Fairen Woche erreichen.
Ein Akteur, der bisher nicht genannt wurde, ist das Forum für Soziale Innovation in Solingen, der Sitz der Eine-Welt-Promotorin für das Bergische Land. Sie ist im ziivilgesellschaftlichen Bereich vielfältig im Sinne einer nachhaltigen Transformation tätig und ist es auch in diesem Fall. Beim Solinger Forum Globale Verantwortung und eine Welt könnten Wuppertaler sich Anregungen für soziale Innovationen holen,
Es liegt nahe, auch hier auf das Rezept zurückzugreifen, die Stärken als Ansatzpunkt für weitere soziale Veränderungen zu wählen. Eine Möglichkeit der Weiterentwicklung gemäß dem <Motto „Think big“ könnte eine interkulturelle Faire Woche sein, die Jung und Alt, Einheimische und Migrant*innen anspricht. Alle zwei Jahre, in der Lücke zwischen zwei Tagen des guten Lebens, wäre eine realistische Vorstellung.
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Im letzten Advent hatten sich schon Schüler des Berufskollegs in der Sternstraße an der Aktion „Orangen süß statt bitter“ beteiligt, bei der es um die Ausbeutung von *mimetischen* Erntehelfer in Europas Süden geht. Die Religionslehrerin Anne Wiechmann, die auch Vorsitzende des Garten der Religionen Wuppertal e.V. ist, hat das organisiert. Die jetzige *Aktien* weist auf eine Verstetigung hin.
Vielen Dank für den Hinweis. Das musste „migrantisch heißen..