Orangennetzwerk nur echt mit dem Aufbruch in eine Zukunft für alle

Einem Aufbruch im Sinne des Club of Rome auf einer Erde für alle. Auch für die migrantischen Erntearbeiter im Süden Italiens. Auf Missstände in der südeuropäischen Landwirtschaft hinzuweisen, ist ein wichtiges Ziel der Aktion „Orangen süß statt bitter“.

Mitte Oktober ist das Buch „Earth for all Deutschland“ erschienen, das vom Club of Rome und dem Wuppertal Institut herausgegeben wird. Dort wird der Weg zur Erreichung der Ziele nachhaltiger Entwicklung zu fünf Wenden verdichtet:
1. der Armutswende
Gerechtigkeit bei uns und in der Welt
2. der Ungleichheitswende
Wohlstand gerecht verteilen
3. der Empowermentwende
Selbstwirksamkeit für alle
4. der Ernährungswende
Gut für uns und den Planeten
5. und der Energiewende,
die auf dem Weg ist, aber noch lange nicht am Ziel.
In diese Richtung geht der Appell von WeMove an die EU im Zusammenhang mit einer Unterschriftensammlung „Stopp Machtmissbrauch durch Konzerne!“
„Es ist ein Skandal, dass die EU und ihre Mitgliedsländer die Verhandlungen der Vereinten Nationen zu einem Grundlagenabkommen boykottieren. Das Abkommen würde transnationale Unternehmen auf verbindliche Menschenrechtsnormen verpflichten. Ein solcher Vertrag wäre eine historische Chance, Konzerne endlich in die Verantwortung zu nehmen.
Die EU darf sich nicht länger drücken. Sie muss ihren Boykott aufgeben und sich an den Verhandlungen beteiligen, wenn im Oktober in Genf über Inhalt, Art und Reichweite des Abkommens diskutiert wird.“
Auch der Appell „Solidarität mit Landarbeiter*innen in Europa: Schluss mit der Ausbeutung!“ geht in diese Richtung:
„Wir fordern die Europäische Union auf, die Menschenrechte für alle in der Landwirtschaft Beschäftigten zu garantieren, insbesondere die Einhaltung menschenwürdiger Arbeits- und Sozialstandards. Dazu gehören angemessene Unterkünfte, Arbeitsbedingungen, Arbeitsmittel, Sicherheitsmaßnahmen und der Zugang zu Gesundheitsdiensten für alle Zuwanderer, die in europäischen landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten. Wenn Zuwanderer mit irregulärem Status Opfer von Arbeitsrechtsverletzungen geworden sind, fordern wir Gewährleistung von Zugang zu Aufenthaltsgenehmigungen und wirtschaftliche Entschädigungen.“
Zur Beteiligung an dieser Unterschriftensammlung hat die Koordination Katja Breyer die Aktivist*innen im landesweiten Orangennetzwerk ermuntert, und der Machtmissbrauch von Lebensmittekonzernen wird in dem Video „Bittere Früchte“ sowie dessen Auszug „Bittere Orangen“ thematisiert, die zu den Bildungsmaterialien der Orangenaktion gehören.
Als Beginn einer Erklärung eines möglichen Wuppertaler Orangennetzwerks im Stile von „Orangen süß statt bitter“ käme in Frage:
„Mit der Orangen-Aktion „Süß statt bitter“ möchte das Orangennetzwerk Wuppertal auf unmenschliche Zustände und moderne Sklaverei bei der Obsternte in Süditalien aufmerksam. Die Orangenernte hat dort in der Winterzeit Hochkonjunktur. Die Erntehelfer – rund 2.000 Wanderarbeiter und Geflüchtete- bekommen allerdings nur einen Hungerlohn – etwa 35-40 Euro für einen langen Tag knochenharter Arbeit. Zudem müssen sie im nasskalten Winter unter erbärmlichsten Bedingungen in Zelten, Containern und Hütten hausen. Die Orangen-Aktion möchte gegen diese moderne Sklaverei ein Zeichen setzen: Das Orangennetzwerk Wuppertal organisiert Sammelbestellungen für die fairen Orangen der genossenschaftsähnlichen Initiative „SOS Rosarno“ aus Kalabrien in Wuppertal. Sammelbestellungen nimmt das Orangennetzwerk Wuppertal entgegen.
Die massenhafte Ausbeutung von Erntehelfern in Europa beklagt Herr Rüdiger Blaschke . „Es ist erschreckend, dass solche menschen-unwürdigen Zustände wie in Süditalien überhaupt möglich sind.“ Ob Zitronen, Tomaten, Paprika, Oliven – all das Obst und Gemüse werde von „Sklaven“ geerntet. Es seien häufig Geflüchtete aus afrikanischen Ländern. Dass sich kaum jemand für ihr Schicksal interessiere, sei „eine Schande für Europa.“

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