Osterholz bleibt….
Während der Auftaktkundgebung sagte einer der Redner’innen, dass er diverse Arten u.a. vom Aussterben bedrohte Pflanzen dokumentiert hat. Eine dieser Arten ist z.B. die StendelwurzOrchidee. Diese Orchideen-Art steht in NRW auf der Roten Liste. Laut Umweltverband BUND ist die Stendelwurz-Orchidee u.a. gefähdet durch Biotopveränderungen (https://www.ahonrw.de/orchideen-in-nrw/arten/muellers-stendelwurz/). Der Redner sagte, dass auch vom Aussterben bedrohte Wildbienen im Osterholz Wald leben
Einer der Sprecher der Initiative Osterholz Bleibt, René Schuijlenburg, sagt dazu: „Außer dem Fakt, dass wir in NRW diverse unter strengem Schutz stehende Arten wie z.B. Kreuzkröten und Feuersalamder im Osterholz gesehen und auch dokumentiert haben, wissen wir, dass es auch Pflanzen und Tiere im Osterholz Wald gibt, die in NRW auf der Roten Liste stehen. Auch dies haben wir alles dokumentiert. Das macht die Rodungspläne der Firma Oetelshofen eventuell sogar strafrechtlich relevant. Wir gehen deshalb auch davon aus,dass die geplante Rodung spätestens vor Gericht gestoppt wird.“
Schuijlenburg ergänzt: „Die Kreuzkröten, die wir dokumentiert haben, haben wir innerhalb des Gebietes, das gerodet werden soll, dokumentiert, ein weiteres Zeichen, dass der Krötenzaun nicht funktioniert. Die Firma Oetelshofen hat letzte Woche eine PR Kampagne angefangen, die nach Desinformation riecht. Auf der Webseite der Firma Oetelshofen finden Menschen z.B. nichts über die auf der Roten Liste vorkommenden Orchideen und Wildbienen, auch nicht über den nicht funktionierenden Krötenzaun, oder die große Population Zaunkönige. Diese wunderschönen Vögel haben dort ihr Revier und sind von daher kaum umsiedelebar.“
Die Bezirksregierung hat noch keinen Termin für die Anhörungen von den vielen Menschen, die Einwände gegen die geplante Rodung eingereicht haben, bekannt gegeben. Die Bezirksregierung konnte von daher noch keine Entscheidung treffen. Schuijlenburg: „Vielleicht weiß die Bezirksregierung auch, dass eine eventuelle Entscheidung die Rodung zu genehmigen juristisch kaum haltbar sein wird. Der Osterholz Wald ist Landschaftsschutzgebiet, und für eine Rodung muss die Firma Oetelshofen von der bestehenden Landesgesetzgebung, die Waldrodungen in Landschaftsschutzgebieten verbietet, befreit werden. Durch die Artenvielfalt im Osterholz Wald, mit einigen unter strengem Schutz stehenden Arten, die zum Teil sogar auf der Roten Liste stehen, ist eine Befreiung von bestehender Gesetzgebung überhaupt nicht einzusehen. Da fragt Mensch sich eher, warum es solche Gesetze gibt, wenn sie so einfach außer Kraft gesetzt werden können.“
Die Inititiative Osterholz Bleibt bedauert, dass die Firma Oetelshofen nach wie vor keine Gespräche über Alternativlösungen führen möchte. Schuijlenburg dazu: „Ein halbes Jahr nachdem die Frist für Einwände von Bürger*innen abgelaufen ist, kündigte die Frima Oetelshofen letzte Woche eine Informationsveranstaltung für Bürger*innen an. Dies hätte die Firma natürlich vor dem Ablauf der Frist tun müssen. Jetzt, wo die Bürger*innen keine Einwände mehr gegen die geplanten Rodungen einreichen können, hat das Ganze einen faden Beigeschmack. Gespräche über Alternativ-Lösungen werden nach wie vor von Oetelshofen verweigert, ich persönlich betrachte die angekündigte Informationsveranstaltung dann auch als ein Versuch das ramponierte Image der Firma und ihrer beiden Geschäfstführer Jörg und Moritz Iseke, aufzupolieren. Schließlich steht Moritz Iseke vermutlich nächstes Jahr bei den Kommunalwahlen wieder für die CDU zur Wahl und das Ganze könnte ihm und der Wuppertaler CDU reichlich Stimmen kosten. Auch das Image der Firma Oetelshofen ist beschädigt, weil die Firma bis jetzt an ihren Rodungsplänen festhält. Unsere Tür steht nach wie vor offen für Gespräche über Alternativlösungen. Diese Gespräche sollten auf Augenhöhe geführt werden und zu einer Lösung führen. Ein Informationsabend der Firma Oetelshofen eignet sich dafür nicht, das ist ja ein einseitig organisierter Informationsabend. Was alle Beteiligten und auch die Allgemeinheit brauchen, ist eine Lösung.“
Die gestrigen Waldspaziergänger*innen zeigten auch Solidarirät mit den Waldbesetzer*innen der Gruppe „Jeder Baum zählt“. Einige der Teilnehmer*innen besuchten den Teil vom Osterholz Wald, der seit dem 15. August besetzt ist.
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