06.03.2020Claudia Otte
„Tsavo“ ist angekommen. Elefantengeburt im Grünen Zoo Wuppertal
Die Tiere verhielten sich bemerkenswert ruhig und unterstützten das Jungtier bei den ersten Aufstehversuchen. Bereits nach 20 Minuten war das Neugeborene in der Lage zu stehen, wenn auch noch etwas wacklig. Das „Knickohr“, das durch ein Umklappen des noch weichen Knorpels im Mutterleib zustande kam, ist auf den ersten Blick ein charakteristisches Merkmal, wird aber mit der Zeit noch gerade werden. Es handelt sich um ein besonders kräftiges männliches Kalb, das den Namen „Tsavo“ erhielt, benannt nach einem afrikanischen Nationalpark.
Afrikanische Elefanten sind wie viele andere afrikanische Tierarten von Lebensraumzerstörung und -fragmentierung betroffen. Der Tsavo-Nationalpark in Kenia ist ein bekanntes Schutzgebiet für die afrikanische Tierwelt, das über Korridore mit weiteren Schutzgebieten verbunden ist. Diese Methode ist besonders wichtig, um den Tierpopulationen die Möglichkeit der genetischen Durchmischung durch Wanderungen zu erhalten. Auch Wilderei stellt eine Bedrohung für Afrikanische Elefanten dar. Der Grüne Zoo Wuppertal und sein Förderverein, der Zoo-Verein Wuppertal e.V., unterstützen daher schon lange regelmäßig den Krüger-Nationalpark in Südafrika, aus dem „Sweni“ stammt, im Kampf gegen Wilderei. Erst vor kurzem hat der Zoo-Verein die Anschaffung eines weiteren Spürhundes finanziert, der nun ausgebildet wird, um gegen Wilderer eingesetzt zu werden. Es ist bereits der vierte Spürhund, den der Zoo-Verein Wuppertal e.V. finanziert hat.
Mit der genetischen Gesundheit und der Zucht von Afrikanischen Elefanten beschäftigt sich der Grüne Zoo Wuppertal schon seit vielen Jahren. „Tsavo“ ist bereits das zwölfte Elefantenjungtier, das in Wuppertal geboren wurde. Der Grüne Zoo ist damit einer der erfolgreichsten Halter von Afrikanischen Elefanten. Seit 2016 leitet Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz das Europäische Zuchtbuch für diese Tierart und koordiniert im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes die Gruppenkonstellationen und das Tiermanagement von Afrikanischen Elefanten in allen Zoos des europäischen Zooverbands EAZA.
Für die 26 Jahre alte „Sweni“, die seit 1995 im Wuppertaler Zoo lebt, ist es die dritte Geburt. Ihr erster, 2008 geborener Sohn „Tamo“ lebt inzwischen im Opel-Zoo Kronberg. Auch sein 5-jähriger Bruder „Jogi“ wird bald in einen anderen Zoo umziehen müssen. Elefantenbullen verlassen natürlicherweise nach einigen Jahren die Herde, während Elefantenkühe bei ihren Müttern bleiben und den Familienverband erweitern. In Wuppertal wird es dem Neuzugang nicht an Spielgefährten mangeln. Im April 2019 kam bereits das Kalb „Gus“ zur Welt, das ebenfalls heute Nacht bei der Geburt dabei war, und in den nächsten Monaten wird noch ein weiteres Jungtier erwartet.
Für das Team des Elefantenhauses ist neben der großen Freude über die erfolgreiche Geburt jetzt auch viel geduldiges Beobachten angesagt. Wichtig ist, dass „Tsavo“ regelmäßig bei „Sweni“ trinkt und Mutter und Sohn eine gute Bindung aufbauen. Das Elefantenhaus des Grünen Zoos Wuppertal bleibt daher am heutigen Freitag für Gäste geschlossen. Wenn sich weiterhin alles gut entwickelt wird das Jungtier für die Öffentlichkeit voraussichtlich schon ab Samstagmittag zu sehen sein.
Quelle: Grüner Zoo Wuppertal
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