Vogelfütterung im Winter?

Für die bergischen VogelfreundInnen hat die Natur-Schule Grund wichtige Tipps zusammengestellt, wie Vögel im Winter richtig gefüttert werden.

Wer im Winter Vögel füttern möchte, ermöglicht sich damit auch ein spannendes Schauspiel im Garten oder auf dem Balkon: Ca. 10 – 15 Vogelarten, die nicht in den Süden gezogen sind oder gar aus dem hohen Norden zu uns gekommen sind, bevölkern die diversen Futterplätze. Nicht nur für Kinder und Jugendliche ergibt sich daraus ein besonderes Naturerlebnis und die Möglichkeit, heimische Vogelarten kennen zu lernen.
Wirklich notwendig ist eine solche Fütterung nicht, da sie i.d.R. Vogelarten erreicht, deren Überleben im Bergischen Städtedreieck und darüber hinaus nicht gefährdet ist. Dennoch kann eine Vogelfütterung auch sinnvoll sein, wenn es draußen harten Frost gibt oder sehr dicker Schnee die natürlichen Futterquellen wie z.B. Fruchtstände oder Stengel der Stauden aus dem Sommer zudeckt.

Buntspecht im WinterBuntspecht im Winter ©Frank Derer / NABU

Allerdings gibt es für die Winterfütterung einige wichtige Tipps, die NaturfreundInnen beachten sollten, damit die Vögel keinen Schaden nehmen. Die Natur-Schule Grund in Remscheid hat die wichtigen Hinweise zusammengestellt:

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Empfehlenswert sind Futterspender in „Silo-„Form, bei denen die Tiere nicht durch das Futter laufen und dieses auch nicht durch ihren eigenen Kot verunreinigen können. Zudem haben Futtersilos den Vorteil, dass nasse Vögel kein Wasser in das Futter eintragen können, wodurch dieses vereist oder schlecht werden kann. Futtersilos verschmutzen i.d.R. nicht und müssen deshalb nicht regelmäßig gereinigt werden.
Herkömmliche Futterhäuschen sollten dagegen regelmäßig ausgewaschen werden (möglichst mit heißem Wasser und wegen der Hygiene mit Handschuhen). Die Futtermenge sollte möglichst in kleinen Portionen abgelegt werden, um Verderben vorzubeugen.
Die Futterspender sollten an Stellen platziert werden, an denen die Vögel die Übersicht behalten und Katzen oder andere Beutegreifer sich nicht ungesehen anschleichen können. Sollte es regelmäßig zu Übergriffen von Sperbern kommen, müssen die betroffenen Futterplätze für mehrere Wochen außer Betrieb genommen werden, um die Sperber „auf andere Gedanken zu bringen“.
Als Grundnahrung für viele Vogelarten sind Sonnenblumenkerne attraktiv. Der Naturschutzbund (NABU) weist darauf hin, dass nicht geschälte Sonnenblumenkerne von den Tieren erst geöffnet werden müssen, was eine längere Verweildauer am Futterplatz erfordert.
Häufige Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge kommen oft an die bisher beschriebenen Futterstellen. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig können zusätzlich Rosinen, Obst und Haferflocken in Bodennähe angeboten werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Spezielle Bodenfutterspender eignen sich dafür besonders.
Nicht nur die Meisen fressen gerne auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Beim Selbermachen kann auch nicht tierisches Fett verwendet werden.
Allerdings sollte beim Kauf von Meisenknödeln und Nusssäckchen darauf geachtet werden, dass diese nicht in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.
Keinesfalls darf salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln angeboten werden, weil Salz für Vögel nicht genießbar ist. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und bei Nichtaufnahme schnell verdirbt.

Wer den Vögeln im Garten helfen möchte, achtet auch auf eine möglichst naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens, verzichtet ganzjährig auf Pestizide und schneidet überständige Stengel und Fruchtstände von Stauden erst im Frühjahr ab.
Sinnvoll ist auch, auf die Herkunft gekauften Futters und auf seine Qualität zu achten, damit mit Futterresten nicht unliebsame Pflanzensamen (Beifuß-Ambrosie) in den Garten eingebracht werden.

Wer mehr wissen möchte, dem empfiehlt Biologe Jörg Liesendahl von der Natur-Schule Grund, die Internetseite des NABU aufzusuchen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/index.html
Hier gibt es weitergehende Tipps und Informationen sowie eine interaktive Zeichnung, die die Ansprüche der einzelnen Vogelarten beschreibt (letztere auch als Printversion).

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