Was tun die Klimapartnerschaft Wuppertal – Matagalpa und der Städtepartnerschaftsverein?

Wuppertal hat eine Nachhaltigkeitsstrategie und als global nachhaltige Kommune eine Städte- und Klimapartnerschaft mit Matagalpa. Diese wird unterstützt von dem Verein Städtepartnerschaft Wuppertal Matagalpa.


Auch für Kommunen gilt: „Ohne Moos nichts los.“ Und Wuppertal sitzt auf einem Berg von Altschulden. Woher kommt dann das Geld für Projekte im Rahmen der Klimapartnerschaft?. Vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über dessen Förderprogramm „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ (Nakopa). Der Bund tritt also bei Klimapartnerschaften als Geldgeber auf, delegiert aber die Ausarbeitung von Projekten an die Kommunen. Wo sieht di Stadt Wuppertal in Matagalpa einen Handlungsbedarf?
Darüber steht im Internet:
„Der Klimawandel ist auch in Matagalpa deutlich spürbar:
• Die zeitliche Abfolge von Regen- und Trockenzeiten haben sich in den letzten Jahren zunehmend verschoben. Für die Menschen ist besonders problematisch, dass es immer häufiger zu langen Trockenperioden und unerwarteten Regenzeiten kommt.
• Die veränderten klimatischen Verhältnisse schwächen die Widerstandskraft der Pflanzen und fördern die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten, z.B. der Pilzerkrankung an Kaffeepflanzen.
• Gleichzeitig werden immer häufiger bedrohliche Starkregenereignisse registriert. Dies führt zu einem schnellen Ansteigen der Wasserpegel in den zahlreichen, kleinen Gewässern, die in den Rio Grande de Matagalpa münden. Unter ungünstigen Bedingungen kann es sehr schnell zu Überschwemmungen in der Stadt Matagalpa führen. Die Siedlungen in der Nähe des Flusses sind davon besonders gefährdet.
• Abholzungen und Brandrodungen haben in der Vergangenheit zum Verlust von größeren Waldflächen geführt. Die Böden im Einzugsgebiet der Fließgewässer verlieren damit ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern. Die Hochwassergefahr wurde dadurch zusätzlich gesteigert.“
An konkreten Projekten wurden bisher gefördert: ein Hochwasserrisiko-Managementsystem, Aufforstung und Umweltbildung. Hinzukommen sollen
• „Die Versorgung der Landbevölkerung mit sauberem Wasser soll verbessert werden. Zu diesem Zweck sollen Wasserspeicher installiert werden. Regenwasser soll aufgefangen und in Trockenzeiten zur Verfügung stehen.
• Ein System aus Erdwällen, kleinen Terrassen und Wasserleitungen soll das Wasser sinnvoll verteilen.
• Kleine, dezentrale Mustergärten sollen angelegt werden. Dort sollen angepasste Anbaumethoden erprobt und Informationsveranstaltungen durchgeführt werden.“

• Diskussionsabend zur Klimakrise in Mittelamerika und unserer Mitverantwortung.“
Im Zusammenhang mit der Umweltbildung, dem Projekt „Aguali“, ist interessant, dass der Verein Städtepartnerschaft Wuppertal Matagalpa unterstützend tätig it. Erschriebt darüber:
„Seit August 2020 fördert der Städtepartnerschaftsverein ein Ausbildungsprojekt für 25 junge „Environmental Leaders“. Sie erhalten Unterricht in Fauna und Flora, in Klimawandel und Umweltschutz, Bienenzucht und Gemüseanbau, Ökotourismus und Wanderungen in der Natur. Es findet an zwei Abenden in der Woche statt und am Wochenende. Zusätzlich werden in der biologischen Station noch Kindergruppen betreut.
Der Unterricht in der Woche findet in Englisch statt, sodass die Stipendiat/innen nicht nur viel über Umwelt und Tourismus lernen, sondern auch die Kapazität erwerben, Englisch zu sprechen.
Der Städtepartnerschaftsverein unterstützt 7 der 24 Stipendiat:innen mit monatlichen Fördersummen.“
Aktuell kündigt das Solinger „Forums Globale Verantwortung und Eine-Welt“ im Zusammenhang mit der Auktion „Kunst für Nicaragua“ und der Ausstellung „Kunst für Jinotega“ eine Informationsveranstaltung in der Alexander-Coppel-Straße 28 in an:
„Am 20.08.2024, um 19:00 Uhr, im Atelier Pest Projekt / Ellen Ern
Austausch mit Samuel Palacios, Landwirt aus der Region Jinotega und Alejandra Martinez, Mitglied des Netzwerkes „Jugend in Aktion für das Klima“ in San Lorenzo und einer international tätigen Moderatorin und Beraterin für nachhaltige Entwicklung und Konflikttransformation, welche viele Jahre selbst in Nicaragua gelebt hat.“
Daraus könnte ich interessante Anregungen für die kommende Faire Woche ergeben.

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Kommentare

  1. Elisabeth Wessel sagt:

    Ein Schiff für Nicaragua. Nur schade, dass viele der Altlinken, die damals dabei waren, nunmehr nicht mehr nach Nicaragua einreisen dürfen und auf der Gegenseite politische Gefangene zwangsausgebürgert werden.

    Ich höre schon die Antwort: Gerade unter einem autokratischen Regime ist es wichtig, dass jungen Menschen … usw. Ja, natürlich. Und außerdem lässt die Zwangsschließung von kirchlichen Hochschulen und das Verbot der Caritas-Verbandes im Land Raum für neues, weniger konservatives Engagement.

    Man beachte allerdings die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes: Wer sich negativ zu dem diktatorischen Regime äußert, kann schnell im Knast landen und kann dann später von den Schmerzensschreien der gefolterten Mitgefangenen berichten.

    1. Rüdiger Blaschke sagt:

      Was die Reisewarnungen angeht, kann ich nur wiederholen, dass ich nicht zu Reisen nach Nicaragua ermuntern wollte – auch nicht mit einem Schiff.
      Ais ich Schüler war, sind wir auch nicht in die „sowjetisch besetzte Zone“ gefahren. Aber wir haben Päckchen oder Pakete geschickt – obwohl es dort ein autoritäres Regime gab. Es gibt also keinen für mich offensichtlichen Grund, aus dem nicht eine deutsche Kommune einer nicaraguanischen helfen sollte.
      Wie es scheint, hat Ihr vorauseilendes Gehör Sie getäuscht: Es geht nicht um „gerade deshalb“, sondern um „trotz alledem“.

  2. Heiner Schmidt sagt:

    Die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes beachten. ‚Bin gespannt, ob dieser Kommentar hier stehen bleibt.

    1. Rüdiger Blaschke sagt:

      Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich weiß, dass in Nicaragua die Verhältnisse seit sechs Jahren schwierig sind. Aber der Artikel sollte auch keine Ermunterung zu interkontinentalen Flugreisen sein. Wer sich informieren will, könnte die erwähnte Veranstaltung in Solingen besuchen.

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