09.08.2011Andreas Kletzander
„Schwebendes“ 21-Millionen-Euro-Paket: Kampagne zum Bildungspaket
In Wuppertal aber auch im Rest der Republik ist das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Bildungs- und Teilhabepaket noch nicht so recht in Tritt gekommen. Rund 18.000 Kinder und Jugendliche sind in Wuppertal anspruchsberechtigt, nur wenige Tausend haben bisher Anträge gestellt. Dabei stehen allein für Wuppertal bis 2013 jedes Jahr sieben Millionen Euro zur Verfügung!
Daher starten Stadt und Jobcenter nun eine gemeinsam Kampagne, um das Paket und seine Leistungen bekannter zu machen – vor allem bei denjenigen, die davon profitieren sollen: Familien, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV), Wohngeld, Leistungen zum Lebensunterhalt der Sozialhilfe oder einen Kinderzuschlag von der Familienkasse erhalten.
Am auffallendsten im Stadtbild ist ein mit entsprechendem Werbeaufdruck gestalteter Wagenzug der Schwebebahn zwischen Vohwinkel und Oberbarmen. Ebenfalls für mehr Aufmerksamkeit sollen große Werbeplakate überall in der Stadt sorgen. Dabei sind die Plakate vor allem entlang der Talachse und den Stadtteilen konzentriert, wo prozentual die meisten Familien mit Kindern und Jugendlichen leben.
Die Außenwerbung ist aber nur der Aufhänger für eine umfassende Informations- und Beratungsarbeit. „Wir wollen die Bedeutung des Bildungspakets stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und der anspruchsberechtigten Familien rücken. Schwebebahn und Plakate sind kein Selbstzweck, sondern sie sollen die Menschen ermutigen, sich detailliert über die einzelnen Leistungen zu informieren und beraten zu lassen.“ so Dr. Stefan Kühn, Sozialdezernent der Stadt Wuppertal, bei der Vorstellung des Wagenzugs.
Über verschiedene Kanäle werden diejenigen, die anspruchsberechtigt sind, über das Bildungspaket und dessen einzelne Angebote informiert. Dazu zählen Radiospots, Printanzeigen, Aushänge, Infoblätter und Mailingaktionen an die in Frage kommenden Kunden des Jobcenters sowie die Internetseite www.bildungspaket-wtal.de.
Eine große Bedeutung kommt auch der persönlichen Ansprache der Anspruchsberechtigten zu. Dies tun zum einen die Fachkräfte bei Stadt und Jobcenter, doch auch Multiplikatoren, wie Wohlfahrtsverbände, Träger von Beschäftigungsmaßnahmen, Stadtteilinitiativen und Kulturvereine, kommen dafür in Frage.
Schließlich wird auch auf der int:a 2011, der erfolgreichen Messe für berufliche Integration und Arbeit, im Oktober 2011 in der Historischen Stadthalle ein Informationsstand zum Bildungs- und Teilhabepaket stehen.
Die Zahl der gestellten Anträge ist bisher recht überschaubar. Im Jobcenter waren es bis Juli gerade knapp 4400. Davon entfielen 1480 auf Unterstützung für die Teilnahme an einer Mittagsverpflegung, etwa 1330 auf das Teilhabepaket, also Leistungen zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben.
Die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes fördern und unterstützen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Familien mit geringem Einkommen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, an Schulfahrten teilzunehmen, in Vereinen Sport zu treiben, zu musizieren oder gezielte Lernförderung zu erhalten, wenn die Versetzung gefährdet ist.
Weitere Informationen unter www.bildungspaket-wtal.de
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Und dann steht heute in der Presse „Stadt sieht das Sozialticket an den Kosten scheitern“
Sind eigentlich alle nur noch irre