Amnesty International und die VEM starten Projekt zur Flüchtlingsberatung

Im Wuppertaler Büro der VEM /Vereinte Evangelische Mission in der Rudolfstr. 131 geben Amnesty-Experten Frauen, die aufgrund frauenspezifischer Fluchtgründe nach Deutschland gekommen sind, rechtliche Unterstützung.

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Weltweit sind fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Sie fliehen vor Bürgerkriegen, Verfolgung, aus bitterer Armut und Unterdrückung. Fluchtgründe, die fast ausschließlich Frauen betreffen sind u.a. Steinigung, Witwenverbrennung, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung, Zwangsprostitution, Zwangsabtreibung, Zwangssterilisation, Zwangsjungfräulichkeit, Zwangsverheiratung, Zwangsheterosexualität, Zwangsver- und -entschleierung.

Im Rahmen einer Kooperation stellt die VEM den Experten von Amnesty International Räumlichkeiten für die Flüchtlingsberatung zur Verfügung.

„In der neuen Asylberatung wollen wir Frauen mit diesen frauenspezifischen Fluchtgründen unterstützen. Wir beraten die häufig traumatisierten Frauen in einem geschützten Raum, informieren sie über den allgemeinen Ablauf bei Asylverfahren“, sagt Maria-Teresa Amarante, Referentin für politische Flüchtlinge im Amnesty-Bezirk Bergisches Land. „Vor allem aber berät und begleitet Amnesty die Frauen auch bei ihrem individuellen Asylverfahren.“ In bestimmten Fällen kann die Frauenberatung von Amnesty International die asylsuchenden Frauen als Einzelfall betreuen, und es können Anwaltskosten übernommen werden.

„Als VEM freuen wir uns, dass sich mit diesem Projekt auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit auf lokaler Ebene in Wuppertal und Umgebung ergibt. Dabei teilen wir das grundsätzliche Anliegen, Rechte von Menschen auf der Flucht zu stärken“, so Dr. Jochen Motte, Mitglied des Vorstandes und zuständig für Menschenrechte bei der VEM. Die diesjährige Menschenrechtsaktion der VEM steht unter dem biblischen Wort aus 3. Mose 19,33: „Du sollst den Fremden lieben wie dich selbst.“

Zusammen mit Amnesty setzt sich die VEM dafür ein, dass Rechte von Flüchtlingen nicht weiter ausgehöhlt und beschnitten werden. „Abkommen wie das der EU mit der Türkei stellen das individuelle Recht, Asyl zu suchen, fundamental in Frage, da die Türkei fälschlicherweise als ‚sicherer Drittstaat‘ gehandelt wird“, so Amnesty-Expertin Amarante.

Die VEM und Amnesty arbeiten seit vielen Jahren in Netzwerken wie dem Forum Menschenrechte und dem Aktionsnetzwerk Menschenrechte Philippinen eng zusammen. Die VEM unterstützt Projekte zum Schutz von Flüchtlingen in Asien, Afrika und Deutschland. Amnesty International ist seit 55 Jahren in der Menschenrechtarbeit tätig und setzt sich unter anderem für die Gleichstellung der Frauen und für ein faires und individuelles Asylverfahren ein, damit das Menschenrecht, Asyl zu suchen, umgesetzt wird.

Die Offene Sprechstunde der Asylberatung für Frauen findet freitags von 10-12 Uhr in den Räumen der VEM, Rudolfstr. 131, 42285 Wuppertal statt oder nach Vereinbarung (0152-59 92 85 99).

Pressemitteilung Amnesty international

 

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