Ausbildungsmarkt spürt noch keinen Aufschwung
„Der Frühling ist auf dem Wuppertaler Ausbildungsmarkt bisher noch nicht angekommen“, so Jutta Marquardt, Leiterin der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Wuppertal. „Damit folgt der Ausbildungsmarkt bisher nicht der Entwicklung des Arbeitsmarktes.“
Das Berichtsjahr auf dem Ausbildungsmarkt beginnt im Oktober und endet im September des folgenden Jahres. Zur Halbzeit wurde folgende Zwischenbilanz gezogen:
Seit Beginn des laufenden Berichtsjahres vor sechs Monaten meldeten die Unternehmen aus Wuppertal 1.233 Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit Wuppertal, 107 Stellen weniger als im letzten Jahr. In diesen Stellen sind rund 50 Stellen enthalten, die die Stadt Wuppertal sonst immer anbot. Einige Unternehmen geben an, erst die allgemeine Entwicklung abwarten zu wollen, bevor sie sich entscheiden auszubilden. Andere Betriebe begründen Ihre Ausbildungszurückhaltung mit den Problemen der Bewerber im theoretischen Bereich. Hier kann die Berufsberatung aber mit den ‚ausbildungsbegleitenden Hilfen’ helfen. Dabei handelt es sich um kostenlosen Nachhilfeunterricht in allgemeinen und fachspezifischen Fächern.
In diesem Jahr meldeten sich bisher 2.120 Bewerber bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Das sind 271 Jugendliche oder rund elf Prozent weniger, als vor einem Jahr.
„Der Bewerberrückgang ist nur zum kleineren Teil auf geringere Schulentlasszahlen zurückzuführen“, so Jutta Marquardt. „Wir haben vor allem deswegen weniger Bewerber, weil in diesem Jahr mehr Jugendliche als sonst planen, weiter die Schule zu besuchen. Sie glauben, derzeit keine Chance auf eine Ausbildungsstelle zu haben und in einem weiteren Schulbesuch ihre Chancen verbessern zu können“, erklärt Jutta Marquardt den häufigen Irrtum. „So ist es aber nicht, denn es gibt noch viele freie Stellen.“
Die Berufsberatung hilft den Schulabgängern abzuwägen, ob eine Ausbildung oder der weiterführende Schulbesuch zum gewünschten Ziel des Jugendlichen führt.
In Wuppertal sind noch 756 Ausbildungsstellen frei, rund zwölf Prozent weniger als im letzten Jahr. Die meisten Ausbildungsstellen sind beispielsweise noch in folgenden Berufen frei: Verkäufer, Bürofachkräfte, Informatiker, Verwaltungsfachkräfte, Chemiefacharbeiter, Einzelhandelskaufleute, Versicherungskaufleute, Industriekaufleute, Köche und Kaufleute im Groß- und Außenhandel.
Eine Ausbildungsstelle suchen noch 1.360 Jugendliche, das sind etwas weniger als im letzten Jahr. Auch in diesem Jahr wählen über vier von zehn Jugendlichen in Wuppertal ihren Beruf nur aus einem der zehn beliebtesten Wunschberufe aus und haben damit eine große Konkurrenz. Bei Jungen steht in diesem Jahr immer noch der Kfz-Mechatroniker auf Platz eins der Wunschberufe, gefolgt vom Kaufmann im Einzelhandel, Industriemechaniker, Bürokaufmann, Zerspanungsmechaniker, Verkäufer, Tischler, Koch, Gärtner, Maschinen- und Anlagenführer, Maler und Lackierer und Anlagenmechaniker. Mädchen möchten am liebsten Medizinische Fachangestellte, Kauffrau im Einzelhandel, Bürokauffrau, Verkäuferin, Friseurin, Industriekauffrau, Veranstaltungskauffrau, Zahnmedizinische Fachangestellte, Hotelfachfrau und Rechtsanwaltsfachangestellte werden.
Um eine Ausbildungsstelle und damit eine Perspektive für die Zukunft zu erhalten, rät Jutta Marquardt den Jugendlichen: „Bewerbt euch auch in ähnlichen Berufen und in Nachbarstädten, dann habt ihr viel bessere Chancen auf eine Ausbildungsstelle. Außerdem hilft euch der Berufsberater weiter. Denn er kennt alle Ausbildungsberufe und kann gemeinsam mit euch Alternativen erarbeiten. Oft lohnt es sich, beispielsweise über ein Praktikum in andere Berufe reinzuschnuppern. Dort sind die Chancen auf eine Ausbildungsstelle deutlich höher“, so Jutta Marquardt. Sie empfiehlt allen Jugendlichen, jetzt in den Osterferien in den Betrieben einmal nach einem Praktikum zu fragen.
Jutta Marquardt macht Jugendlichen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen Mut: „Bis Ende September wird sich noch einiges bewegen. Wer noch eine Ausbildungsstelle sucht, sollte sich sofort bei der Agentur für Arbeit Wuppertal melden.“ Im Berufsinformationszentrum (BiZ) können Jugendliche Interessentests machen, wenn sie noch nicht wissen, was sie werden möchten. Das BiZ ist auch in den Osterferien geöffnet.
Jutta Marquardt appelliert zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt an die Arbeitgeber der Region: „Geben Sie jungen Menschen eine Chance und sichern Sie sich damit die Fachkräfte für Morgen. Melden Sie Ihre Ausbildungsstellen der Agentur für Arbeit Wuppertal. Wir werden in den nächsten Tagen auch noch auf Betriebe zugehen und für Ausbildung werben.“
Arbeitgeber, die ihre Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Wuppertal melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter Telefon 01801 66 44 66*.
Jugendliche werden bei der Berufsberatung in Wuppertal neutral und ausführlich über Berufsbilder informiert und erhalten Stellenangebote für Ausbildungsplätze. Die Berufsberatung bietet auch Berufswahltests an, bei denen die Jugendlichen erstmal herausfinden können, welche Ausbildung zu ihren Fertigkeiten passt, als auch Bewerbungstrainings, bei denen zum Beispiel Auswahltests und Vorstellungsgespräche geübt werden. Für das nächste Bewerbungstraining, das an zwei Vormittagen in den Osterferien stattfindet (7. und 8. April), sind noch einige Plätze frei. Anmeldung und Infos unter Telefon 0202 2828-460.
Jugendliche können unter Telefon 01801 555 111* einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren.
* Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min.
Alle Informationen über Ausbildungsberufe gibt es auch im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Wuppertal an der Hünefeldstraße 10a in Wuppertal oder im Internet unter www.arbeitsagentur.de/berufenet.
Das Ausbildungsmarkttelegramm der Agentur für Arbeit Wuppertal finden Sie unter http://www.arbeitsagentur.de/nn_171306/Dienststellen/RD-NRW/Wuppertal/AA/A01-Allgemein-Info/Allgemein/aumb-Ausbildungsmarktberichte-2010.html
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