Bergische VHS empfängt Besuch aus Schweden
„Von Piteå nach Stockholm ist es genauso weit wie von Stockholm nach Düsseldorf: Wir leben in einem großen Land“, sagt Lena Berggren lachend. Sie hat sich gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Linda Lundgren und Lars Ulin im Rahmen des europäischen Austauschprogramms ‚Erasmus‘ auf den weiten Weg gemacht.
Martina Kissing, Leiterin der Europa-Förderung in der Stadt Wuppertal hat den Kontakt mit Piteå vermittelt. Sie traf sich zusammen mit Anna Lenker, Leiterin der Bergische VHS und Elisabeth Ortkras, Fachbereichsleiterin Schulabschlüsse und den drei Lehrer*innen aus Schweden zu einer angeregten und anregenden Diskussion.
Die drei Lehrer*innen arbeiten mit Erwachsenen und unterrichten u.a. Schwedisch als Fremdsprache und Englisch. Sie interessierten sich besonders für die Schulabschlusslehrgänge in der Bergischen VHS, denn diese sind in Schweden anders organisiert und strukturiert als in Deutschland. Was hier die Volkshochschulen organisieren, wird in Schweden von den Kommunen über die speziellen Erwachsenenbildung-Abteilungen angeboten. Die „Folkhögskola“, die schwedische VHS, ist mehr für die allgemeine Erwachsenenbildung zuständig. Daher müssen Kursteilnehmer*innen mindestens 20 Jahre alt sein.
Ein weiterer Unterschied zu Deutschland liegt im Aufbau der Klassen und Kurse und der Nutzung digitaler Lernplattformen. Durch die großen Entfernungen zu den Schulen in Nord-Schweden ist der Einsatz digitaler Lernmittel und Plattformen weit verbreitet. So werden auch Schüler*innen erreicht, die weit entfernt wohnen.
Die hohe Zahl von Migrant*innen mit ihren individuellen Sprachbedürfnissen sieht Lars Ulin als „Herausforderung für Europa“: Auf die Sprachangebote für Migrant*innen und Geflüchtete in der Bergischen VHS waren die drei Besucher daher besonders neugierig.
Auf dem dicht gepackten Wochenprogramm standen Besuche in unterschiedlichen Schulabschlusslehrgängen in Solingen und Wuppertal, Besichtigungen der verschiedenen VHS-Häuser in Wuppertal und ein intensiver Austausch mit Lehrer*innen, Kursteilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen der Bergischen VHS.
Der Besuch in Wuppertal kann der Anfang einer intensiven Fachdiskussion zwischen Schweden und Wuppertal werden. Die Einladung zu einem Gegenbesuch ist bereits erfolgt, der Austausch geht bereits jetzt digital und virtuell weiter. Und wie weit es von Düsseldorf nach Piteå ist, wissen die Wuppertaler ja schon.
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen