Berufsausbildung in außerbetrieblicher Einrichtung (BaE) – Eine Chance für beide Seiten
Jugendliche, die ohne einen Abschluss die Schule verlassen oder gravierende Probleme bewältigen müssen, haben es schwer, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit anderen Bewerbern zu konkurrieren. Um ihnen die Chance auf eine Ausbildung zu geben, bietet die Agentur für Arbeit Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) an. Dies ist für viele Jugendliche die einzige Alternative zur betrieblichen Ausbildung und somit Chance auf einen Berufsabschluss.
Die EDB Bildungsgesellschaft für erfolgreiche Berufe GmbH führt im Trägerverbund mit anderen Bildungsträgern die außerbetrieblichen Ausbildungen zum Fachlageristen, zur Fachkraft im Gastgewerbe, und zum Maschinen und Anlagenführer durch.
Insgesamt 180 Wuppertaler Jugendliche werden – in drei Ausbildungsjahren – derzeit bei Trägern im Auftrag der Agentur für Arbeit Wuppertal ausgebildet. Die Nachwuchsfachkräfte Fabio Varveri, Patrick Stephan, Robin Peppel und Jessica Breidenbach haben ihre Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen und suchen nun eine Arbeitsstelle bei den Unternehmen der Region.
Die Ausbildung beim Träger ist übrigens keine Ausbildung mit geringeren Anforderungen oder im geschützten Umfeld. „Berufsschule, Praxis und Abschlussprüfung sind nicht anders als bei einer betrieblichen Ausbildung“, betont Frank Dieckmann, Betriebsstättenleiter der EDB in Wuppertal. Darum besteht auch die Möglichkeit, dass Jugendliche nach dem ersten oder zweiten Ausbildungsjahr in eine betriebliche Ausbildung wechseln. So können Arbeitgeber von den Vorkenntnissen der Jugendlichen profitieren.
Leider wird die Möglichkeit der Übernahme von Azubis nach dem ersten oder zweiten Ausbildungsjahr in eine betriebliche Ausbildung noch zu wenig von den Unternehmen genutzt. Was viele Unternehmen nicht wissen, auch auf diesem Weg könnten sie Azubis gewinnen. Während des Praktikums kann der Jugendliche auf Herz und Nieren geprüft werden.
„Jugendliche sollten nicht nur nach ihren Zeugnissen beurteilt werden. Bietet man ihnen eine praktische Bewährungsprobe, dann sind durchaus Potentiale zu entdecken, die für ein Unternehmen wertvoll sein können. Über BaE in eine betriebliche Ausbildung einzumünden, ist eine Chance für beide Seiten, wenn sie genutzt wird“, ist sich Werner Schneider sicher.
„Ich möchte die Unternehmen ermuntern, die Jugendlichen in den Werkstätten der Träger kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Arbeitgeber, die ausbilden dürfen und potentielle Azubis über ein Praktikum kennenlernen oder nach dem ersten oder zweiten Ausbildungsjahr die Azubis mit Vorkenntnissen in die betriebliche Ausbildung übernehmen möchten, können sich an unseren Arbeitgeber-Service wenden“, empfiehlt er.
Neben den Kosten für die Ausbildung zahlt die Agentur für Arbeit Wuppertal auch eine kleine Vergütung und Sozialversicherungsbeiträge für die Zeit der Ausbildung. „Diese Beitragsgelder sind gut investiert“, so Werner Schneider. „Denn dadurch geben wir den Jugendlichen eine berufliche Perspektive und sichern den Unternehmen den benötigten Nachwuchs. Aufgrund des demografischen Wandels werden in den kommenden Jahren immer weniger Jugendliche nachrücken und die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich deutlich ändern. Gerade Jugendliche, die nicht die optimale Startposition haben, brauchen Chancen. Auch sie haben Stärken und Talente, die entdeckt und gefördert werden müssen. Die Gesellschaft wird künftig nicht mehr auf sie verzichten können“, so das Fazit von Werner Schneider.
Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die sich für die Nachwuchsfachkräfte aus den außerbetrieblichen Ausbildungen interessieren, können sich beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Wuppertal unter der Hotline 01801 664466* melden.
*Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min
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