18.11.2010

DGB: Rente mit 67 erhöht Altersarmut in Wuppertal

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor steigender Altersarmut in Wuppertal und fordert den sofortigen Stopp der Rente mit 67. Guido Grüning von der DGB-Geschäftsstelle Wuppertal, sagte am Donnerstag, dass Altersarmut in der Universitätsstadt schon jetzt deutlich zu spüren sei.

„Aufgrund der Rentenkürzungen liegen die Altersrenten im Regierungsbezirk Düsseldorf im Schnitt nur noch bei 704 Euro und damit noch niedriger als der Durchschnitt im Bundesgebiet insgesamt (706 Euro). „Wir müssen dringend umsteuern, damit die gesetzliche Rente wieder armutsfest wird. Als ersten Schritt fordern wir die Bundesregierung auf, die Rente mit 67 zurück zu nehmen, weil die Rente mit 67 die Altersarmut zusätzlich verschärfen würde“, so der Gewerkschafter. 

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Nach DGB-Berechnungen muss in Wuppertal mehr als jeder achte Beschäftigte aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden und hohe Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente hinnehmen. 

„Die Rente ab 67 Jahre ist für meisten Beschäftigten unerreichbar und wird zu einer reinen Rentenkürzung“, erklärte der Gewerkschafter. Eine große Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kann auch deshalb nicht bis 65 Jahre arbeiten, weil die Beschäftigungschancen zu schlecht sind. „Auch in Wuppertal bietet der Arbeitsmarkt nicht genügend Möglichkeiten für Ältere“, so Guido Grüning. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind nur 21,6% aller 60-64-jährigen in Wuppertal sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mehr als jeder Vierte aller Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Wuppertal sei älter als 50 Jahre. „Den meisten dieser fast 5000 Bürgerinnen und Bürger wird ein Wiedereinstieg in Beschäftigung nicht gelingen“, fürchtet der Gewerkschafter. 

Auch die wirtschaftliche Erholung habe die Beschäftigungsmöglichkeiten Älterer nicht verbessern können. So seien die Arbeitslosenzahlen bei 55-64-Jährigen deutlich gestiegen. In Wuppertal gäbe es im Vergleich zum Vorjahr 13,9 % mehr Arbeitslose in dieser Altersgruppe. 

Für den DGB ist die Rente mit 67 deshalb der falsche Weg. „Die Voraussetzungen für eine Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters sind nicht gegeben. Es wäre völlig inakzeptabel, wenn die Bundesregierung sehenden Auges in Kauf nimmt, dass Altersarmut zur Perspektive für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird“, sagte Grüning.

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