Die Daten zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April

- Wirtschaftskrise im Arbeitsmarkt angekommen - Der Ausbildungsmarkt bleibt schwierig

Heute hat die Agentur für Arbeit die aktuellen Daten zum Ausbildungsmarkt und zum Arbeitsmarkt veröffentlicht.

Aktuelle Stellenangebote:

 

Der Ausbildungsmarkt bleibt schwierig

– Bewerberlücke wird größer
– Ausbildungsstellenangebot konstant hoch

Im Ausbildungsmarktgeschehen zeigt sich wenig Veränderung. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist auf einem unverändert hohen Niveau, während sie bei den Ausbildungssuchenden weiter deutlich hinter dem Stellenangebot zurückbleibt.

Im Städtedreieck stehen den 2.610 Bewerberinnen und Bewerbern 2.893 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Auf neun Bewerber*innen kommen mithin zehn Ausbildungsstellen. Aus Bewerbersicht sind die Aussichten noch günstiger, wenn man auf die noch nicht besetzten Stellen schaut. Den aktuell 1.290 unversorgten Ausbildungssuchenden stehen über 1.826 unbesetzte Ausbildungsstellen gegen-über.

Damit vergrößert sich die Schere auf dem Ausbildungsmarkt weiter zu Ungunsten der Betriebe. Auf der anderen Seite sinkt angesichts des sehr guten Stellenangebotes auch die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber schneller als in den Vorjahren.
Innerhalb der Wirtschaftszweige sind Veränderungen im Ausbildungsstellenangebot erkennbar. So werden von den Unternehmen der Energieversorgung und in der öffentlichen Verwaltung mehr Stellen als im Vorjahr angeboten, wohingegen im Baugewerbe und in der Informationstechnologie die Zahl der Stellenangebote rückläufig ist. Es bleibt abzuwarten, ob sich hier bis zum Ende des Ausbildungsjahres noch etwas tut.

„Trotz umfangreicher Informationsangebote im Internet, den Schulsprechstunden und den Berufsinformationszentren sind die Kenntnisse vieler jungen Menschen über die Vielfalt und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Ausbildungsberufes unzureichend. Oftmals unterschätzen sie die Chancen einer dualen Ausbildung. Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist eine Ausbildung aber nicht nur der Einstieg in das Berufsleben, sie bietet eine Chance auf eine erfolgreiche Karriere, sei es als Techniker oder Meister oder auch als selbständiger Unternehmer. Hier empfehlen wir ins-besondere Praktika bei den Unternehmen, um sich einen umfassenden Eindruck zu verschaffen“, unterstreicht Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit die außerordentlich guten Perspektiven für die jungen Menschen.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal

Bis April 2024 sind in der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal insgesamt 2.893 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.610 Bewerber und Bewerberinnen, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Auf eine/n Bewerber/in kommt damit 1,1 Ausbildungsplätze. Aktuell sind 1.290 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.826 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede/n unversorgten Bewerber/in 1,4 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Ausbildungssuchenden um 3,4 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ausbildungsstellen um 10,5 Prozent gestiegen.

 

 

Wirtschaftskrise im Arbeitsmarkt angekommen

– Viele Arbeitslosmeldungen zum Quartalswechsel
– Arbeitslosenquote unverändert
– Rückkehr der Langzeitarbeitslosigkeit
– Vermittlungsbemühungen intensiviert

 

Die Zahl der Arbeitslosmeldungen hat sich gegenüber dem Vormonat deutlich erhöht und liegt auch über dem Niveau des Vorjahres. Offenbar sind etliche Beschäftigungsverhältnisse zum Ende des I. Quartals gekündigt worden. Die Zahl der Arbeitsaufnahmen hat zwar eben-falls zugelegt, kann aber die Arbeitslosmeldungen nicht kompensieren, so dass die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen ist – bei unveränderter Arbeitslosenquote von aktuell 8,8 Prozent.

Die im März beobachtete Belebung des Stellenmarktes hat sich im April nicht fortgesetzt. Insgesamt sind im zurückliegenden Monat knapp 80 Stellen weniger gemeldet worden. Auf den bisherigen Jahresverlauf gesehen bewegt sich der Stellenzugang in etwa auf Vorjahresniveau.

Nach einer längeren Phase des Rückgangs von Langzeitarbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II wieder ein leichter Anstieg der Zahl der Langzeitarbeitslosen festzustellen. Die Zahl der Teilnehmer an beruflicher Weiterbildung ist erneut leicht gestiegen und bewegt sich deutlich über Vorjahresniveau.

Im Rahmen des Job-Turbos auf Bundesebene und der Vermittlungsoffensive des Landes haben die Agentur für Arbeit und die Jobcenter ihre Integrationsbemühungen deutlich intensiviert. Ziel dieser Kampagnen ist es, die Potenziale der geflüchteten Menschen für den heimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen. „Dabei ist es ungemein wichtig und zielführend, Arbeitslose und Unternehmen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dafür nutzen wir sowohl die kleinen, aber auch große Formate wie die Job-Initiative am vergangenen Freitag in Wuppertal;“ erläutert Martin Klebe, Chef der Arbeitsagentur, die Strategie.

 

Entwicklung im Städtedreieck

Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 250 (+0,9 Prozent) auf 29.471 Personen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr sind 45 Menschen (+0,2 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet.

Arbeitslosenquoten
Die Arbeitslosenquote beträgt 8,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 8,9 Prozent.
In Remscheid und Solingen steigt die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahresmonat, während sie in Wuppertal gesungen ist.

Stellenentwicklung
Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um 79 (-14,0 Prozent) Stellen zum gleichen Monat des Vorjahres gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurden 30 (-5,8 Prozent) neue Stellen weniger gemeldet.

In folgenden Berufsgruppen werden Arbeitskräfte gesucht:
Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag | Metallbearbeitung | Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege | Verkauf | Büro und Sekretariat

Bei den neu gemeldeten Stellengesuchen handelt es sich überwiegend um Stellen der Arbeitnehmerüberlassung. Es werden aber auch Stellen aus den Berufsgruppen der Metallverarbeitung; der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlages; des Verkaufs; der Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege sowie der Reinigung gemeldet.

 

Die Pressemitteilungen der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal sowie weitere Informationen zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Bergischen Städtedreieck und insbesondere auch für Wuppertal können sich Interessierte hier herunterladen.

Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal

Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal

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