Helfen, in Würde bis zum Ende zu leben

Beim Caritasverband starten im September in Wuppertal zwei Befähigungskurse für Menschen, die sich ehrenamtlich als Hospizbegleiter engagieren möchten. Ein Kurs im Kinder- und Jugendbereich, ein Kurs in der hospizlichen Begleitung von Erwachsenen. Im Vorfeld werden Informationsabende angeboten.

„In den letzten Wochen gab es viele Diskussionen um die Reform der Sterbehilfe. Wir allerdings erleben, dass sich die meisten Menschen trotz schwerer Krankheit keine Unterstützung bei einem Suizid wünschen, sondern viel mehr Hilfe dabei, ihr Leben in Würde und möglichst im vertrauten Umfeld zu Ende leben zu können“, sagt Burkhard Uhling-Preuß, Leiter der ambulanten Hospizdienste beim Caritasverband Wuppertal/Solingen (Foto). Mit einem Team aus sechs hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem großen Stab von 105 qualifizierten Ehrenamtlichen ist er täglich im Einsatz, um Menschen diesen Wunsch zu erfüllen.

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„Dabei gibt es große Unterschiede in der Ausprägung der Arbeit im Hospizdienst für Erwachsene und im Hospizdienst für Kinder und Jugendliche“, erläutert Uhling-Preuß. Bei Erwachsenen beginnt der hospizliche Einsatz in aller Regel in der finalen Lebensphase. Während Angehörige oder Pflegedienste die pflegerische Versorgung übernehmen, helfen die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter bei der Regelung diverser Angelegenheiten. Mancher Sterbende wünscht Unterstützung bei der Planung seiner Beerdigung, andere brauchen Hilfe bei der Aussöhnung mit Menschen, die manchmal viele Jahre zuvor aus dem Blick gerieten. Gerade bei jüngeren Erwachsenen, die noch in der aktiven Familienphase versterben, ist Hilfe und Unterstützung für das ganze Familiensystem gefragt. Bleibt der Hospizbegleiter einige Stunden beim Schwerstkranken, verschafft er den Angehörigen Raum und „Luft“ eigene Dinge zu erledigen oder selber einmal aufzutanken. Fast immer aber ist neben der praktischen Unterstützung das schlichte Dasein und Zuhören ein bedeutender Dienst, den Menschen anderen Menschen vor dem Tod leisten können.

„Während der hospizliche Einsatz bei einem sterbenden Erwachsenen meist zeitlich absehbar ist, kann eine Hospizbegleitung bei einem Kind oder Jugendlichen über Monate, manchmal auch über Jahre dauern“, sagt Burkhard Uhling-Preuß. Auch viele Ärztinnen und Ärzte raten betroffenen Eltern bei einer lebenszeitverkürzenden Diagnose bald Kontakt mit einem Kinderhospizdienst aufzunehmen. „Wir sind mit unserem Kinder- und Jugendhospizdienst in Wuppertal und Solingen aber zudem im ganzen Bergischen Land tätig“, so Uhling-Preuß. In der hospizlichen Arbeit in den betroffenen Familien stehen neben dem kranken Kind ganz intensiv auch die Geschwister im Fokus. „Betroffene Eltern sind häufig rund um die Uhr mit den schwerstkranken Kindern beschäftigt. Da bleiben Geschwister zwangsläufig auf der Strecke“, weiß Katharina Duisberg, Koordinatorin im Kinder- und Jugendhospizdienst beim Caritasverband.   Die Ehrenamtlichen bemühen sich deshalb besonders um die Geschwister, haben ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte an und nehmen sich Zeit für gemeinsame Freizeitgestaltung.

Gleich, ob es um die hospizliche Begleitung von Erwachsenen oder jungen Menschen geht, die eigene Haltung zum Leben und zur eigenen Endlichkeit liegen intensiv in der Betrachtung während der Befähigungskurse. Wesentliche Unterschiede bestehen aber in der Gesprächsführung und in den praktischen Hilfen für die Betroffenen und ihren Zu- und Angehörigen.

Um sich intensiver über die Kursinhalte und die Einsatzmöglichkeiten nach den Kursen zu informieren, bietet der Caritasverband Kennenlernabende an.

Der Hospizkurs(e) für den Kinder- und Jugendbereich startet am 13. September und läuft bis Februar 2024. Der Infoabend dazu findet am 23. August, 18 Uhr, im Katholischen Stadthaus, in der LauBe, Laurentiusstraße 7, statt.

 

Der Hospizkurs für den Erwachsenenbereich startet am 26. September und läuft ebenfalls bis Februar. Der Infoabend hierzu findet am 7. September, 18 Uhr, ebenfalls im Katholischen Stadthaus in der LauBe am Laurentiusplatz in Elberfeld statt.

Fragen vorab beantwortet das Caritas-Hospizteam gerne: Tel. 0202 389036310.

Foto: Burkhard Uhling-Preuß leitet die Caritas-Hospizdienste.

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