Hilfsprojekt “Das Gesicht hinter dem Gesicht“ schlägt hohe Wellen

Der junge Fotograf Daniel.L postet bei Facebook sein Projekt: ''Das Gesicht hinter dem Gesicht''. Das Echo ist enorm. Jetzt bekommt Björn K. Unterstützung von allen Seiten. Wir stellen das Projekt hier vor

 

Björn K. ©Daniel Lampert

Das hier ist Björn K. Ich traf Björn K. als ich auf einem Photowalk durch die Wuppertaler Innenstand unterwegs war.
Ich beobachtete die Menschen und alles was um mich herum passierte.
Kinder spielten vergnügt, assen Eis und riefen nach ihren Eltern, die sich die voll gefüllten Einkaufsläden anschauten.
Aber niemand beachtete den jungen Mann, der auf seinem ganzen Hab und Gut in Tüten verpackt angelehnt an einer Laterne mitten auf dem Platz in der Menschenmenge saß. Er war obdachlos.
Ich hatte das Bedürfnis mit ihm zu reden und ihm Gesellschaft zu leisten, denn wie kann ein Mensch zwischen so vielen Menschen so alleine sein?
Ich ging zu ihm, schmiss ihm Geld in seinem kleinen Karton und bot ihm eine Zigarette an.
Er schaute zu mir auf, mit Augen die gefüllt waren mit unglaublich großer Dankbarkeit und als ich ihn fragte, ob ich mich zu Ihm setzen könnte, bot er mir Platz auf einer seiner mit Klamotten gefüllten Tüten an. Dankend ablehnend saß ich mich neben ihm auf den Steinboden.
Wir kamen ins Gespräch und als er mir seine Geschichte erzählt hat, war ich sprachlos und tief bewegt. Als ich Ihm am Ende von meiner Leidenschaft zur Fotografie erzählte, bat er mich seine Geschichte zu erzählen und hinaus zu tragen, um auf die Umstände und die Probleme in der Gesellschaft hinzuweisen. Dieses habe ich mir zu einem Herzanliegen gemacht.
Björn K. ist 33 Jahre alt, ich schätzte ihn deutlich jünger, und lebt seit 4 Jahren ohne einem Dach über den Kopf.
1996 trennten sich seine Eltern, er und seine Schwester litten schwer darunter. Björn wurde aggressiv, fiel in der Schule immer häufiger auf, bis er letztendlich von seinen Eltern auf ein Internat geschickt wurde.
Als vor vier Jahren seine Tochter starb, er wusste genau wie alt sie geworden war – zwei Monate und vier Tage -, ist seine neun Jahre alte Beziehung in die Brüche gegangen. Seine damalige Partnerin war der Überzeugung, die Trauer besser alleine überwinden zu können.
Die Familie sowie seine Freunde haben sich von ihm abgewandt und im Stich gelassen, worauf er letztendlich für die ersten zwei Jahre seiner Obdachlosigkeit in einem Zelt in einem der vielen Wälder um Wuppertal herum ein neuen Ort zum Leben fand.
Der Förster des Waldstückes verwies ihm nach zwei Jahren des Waldes, nun lebt er gelegentlich unter Brücken oder an Baustellen.
Seid vier Monaten ist Björn auf der Suche nach Arbeit und nach einer Wohnung, Anspruch auf Hartz IV hat er nicht.
Die Wohnungssuche gestaltet sich schwer, da die potentiellen Vermieter laut seiner Aussage ihm immer wieder unterstellen Drogen oder Alkohol zu konsumieren und das lukrativer sei, Flüchtlinge aufzunehmen, da sie so mehr Geld bekommen würden, als wenn sie eine normale Miete beziehen würden.
Im Laufe des Gespräches viel mir auf, das er mir permanent in die Augen schaute. Sein Blick war aufrichtig und gerade. Ich sprach ihn darauf an, worauf er antwortete, das es schön sei wieder in Augen zu sehen, die ihn nicht mit Argwohn und missbilligen Blicken anschauen.
Er schaut nur selten nach oben, sagte er. Er würde die Blicke der vorbei gehenden Passanten nicht ertragen, da er sich dabei nicht mehr wie ein Mensch, sondern wie ein getretener Hund fühlen würde. Angelächelt wurde er schon lange nicht mehr.

Mich hat das Treffen und das Gespräch sehr mitgenommen und nachdenklich gestimmt.
Ein so junger aufrichtiger Mann, der sich besser artikulieren und mitteilen kann, als viele die ich kenne, ein Mann, der trotz all seiner Bemühungen den Aufstieg nicht schafft, wird nicht wie ein solcher behandelt.
Er ist einer von unzählig vielen, er ist kein Einzelfall. Es liegt an uns, Ihre Lage zu verbessern.
Anstatt ihnen mit Ignoranz und „höflichem Übersehen“ entgegen zu treten, sollten wir ihnen helfen.
Nehmt euch 5 Minuten und redet mit den Menschen, an denen ihr täglich vorbei lauft. Schaut hinter der Fassade und schaut den Menschen in die Augen.
Und wenn all das nicht funktioniert, dann lasst uns ihnen doch wenigstens ein Lächeln schenken, denn das sei laut seiner Aussage eines der schönsten Dinge, die man ihnen schenken könnte.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, genau mit diesen Leuten zu reden und deren Geschichte zu teilen. Deren Stimmen gehört zu verleihen und auf sie aufmerksam zu machen.
Ich schaffe es nicht all den Obdachlosen ein besseres Leben zu schenken, aber mir reicht es, wenn ich durch mein Projekt „Das Gesicht hinter dem Gesicht“ nur einen von euch erreiche und ermuntere den schlechter dargestellten Menschen ein Lächeln zu schenken.

Wenn ihr mich dabei unterstützen wollt, dann LIKET und TEILT diesen Beitrag.
LIKET MEINE SEITE, um auch den folgenden Menschen Gehör zu schenken, deren Geschichten in der nächsten Zeit auf meiner Seite zu finden sein werden.
Lasst uns Ihnen helfen und helft mir dabei, diese Botschaft nach außen zu tragen!

Daniel Lampert hat mit seinem Projekt einen Nerv getroffen, hinter jedem Obdachlosen steht eine Geschichte, die Resonanz hat den jungen Fotografen überwältigt. Die Hilfe die Björn nun zuteil wird ist unglaublich. OB Andreas Mucke, der sofort das Ressort Soziales benachrichtigte und die Sozialarbeiter die in den nächsten Tagen mit Björn zu den zuständigen Ämtern gehen und ihn in allen bürokratischen Sachen unterstützen. Ein Praktikum ist in Sicht, ein erster Schritt in ein neues Leben. Jetzt sind Vermieter gefragt, die ihm mit einer kleinen Wohnung den Schritt in dieses neue Leben ermöglichen.  Björn bedankt sich bei allen Helfern und Medien die ihm das alles ermöglichen.

Weiter Infos zum Projekt finden Sie auf der Facebookseite des Fotografen Daniel Lampert https://www.facebook.com/daniellampertphotography/

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Kommentare

  1. Fastfoot sagt:

    geliked 🙂

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