15.10.2018Lebenshilfe Wuppertal
„Ich bin so froh, dass ich hier arbeiten kann“
Sabrina Vöhl hat es geschafft. Die 21-Jährige hat eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Das heißt, sie arbeitet jetzt auf Steuerkarte. „Das ist für einen Menschen mit geistiger Behinderung nicht selbstverständlich“, sagt Peter Pohl, Integrationsbeauftragter der Lebenshilfe Wuppertal. In diesem Jahr konnten insgesamt zwei Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe auf Lohnsteuerkarte vermittelt werden.
Sabrina Vöhl ist glücklich bei ihrer Arbeit als Altenpflegehelferin im Augustinusstift der Caritas. Lächelnd verteilt sie zur Essenszeit die Mahlzeiten, hilft dem ein oder anderen beim Essen und hat immer wieder ein nettes Wort für die Bewohner parat. Sie arbeitet in einem zehnköpfigen Team auf einer Station mit 34 Bewohnern.
Die gebürtige Wuppertalerin hatte schon früh den Wunsch geäußert, auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten zu wollen.2017 absolvierte sie erfolgreich ein Praktikum im Augustinusstift mit seinen mehr als 130 Bewohnern (120 in vollstationärer Pflege, 14 in Kurzzeit-, 13 in Tagespflege). Es folgte bis September 2018 ein betriebsintegrierter Ausbildungsplatz für ein Jahr.
„Sie arbeitet aufgeschlossen, verantwortungsbewusst und handelt sozial“, berichtet Michael Majewski, der das Altenzentrum leitet. Sie sei die „gute Seele im Haus“, bringe die Bewohner zur Fußpflege, begleite zum Gottesdienst oder habe ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte.
Seit Jahren arbeiten die Lebenshilfe Wuppertal und das Augustinusstift gut zusammen. Immer wieder dürfen Menschen mit Behinderung Praktika im Ostersiepen machen oder belegen betriebsintegrierte Ausbildungsplätze. Manche schaffen danach den Sprung auf den ersten Arbeitsplatz. Majewski: „Für uns gehören Menschen mit Behinderung zum Leben dazu. Unser Auftrag ist es, alle Menschen zu unterstützen, die Hilfe benötigen – egal ob alte, junge, behinderte oder nicht behinderte.“
Der 21-Jährigen jedenfalls ist geholfen worden und sie unternimmt alles, um weiterzukommen. Zurzeit wird sie in die Pflege eingewiesen. Stolz berichtet sie, dass sie drei Bewohner bereits selbstständig versorgen kann. „Ich bin so froh, dass ich hier arbeiten kann“, sagt Vöhl.
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