09.12.2009Andreas Kletzander
JobPLUS ebnet den Weg zurück in Arbeit
Individuell heißt erfolgreich – einer Vermittlung von Kunden der ARGE Wuppertal in den ersten Arbeitsmarkt gehen auf den Einzelfall abgestimmte und passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen voraus. Arbeitgeber wissen das zu schätzen: Sie stehen in jedem Fall am Ende der „Reihe“ von Integrationsstrategien und können sich auf Bereitschaft und Qualifikation ihres vermittelten Personals verlassen.
Ein solches erfolgreiches Integrationsprojekt ist „JobPLUS“, das das Wichernhaus in Zusammenarbeit mit der ARGE Wuppertal und der Bergischen VHS realisiert. Hier stehen individuelle Begleitung und passgenaue Qualifizierung im Vordergrund, und so werden neue, reale Chancen für ALG-II-Empfänger auf dem ersten Arbeitsmarkt geschaffen. Die Quote spricht für sich: Jeder zweite Teilnehmer findet im Anschluss eine sozialversicherungspflichtige Anstellung.
So auch Karl-Friedrich Gorsboth. Der ehemalige JobPLUS-Teilnehmer arbeitet heute als Haustechniker bei der Allgemeinen Baugenossenschaft Wuppertal (ABG). Nach 20 Jahren der Selbstständigkeit mit einem Elektrogroßhandel war er insolvent gegangen und arbeitslos geworden. Als über 50-jähriger ARGE-Kunde absolvierte er zunächst eine Arbeitsgelegenheit als Hausmeister in einer Einrichtung, um dann den Einstieg ins Projekt „JobPLUS“ zu finden – und damit den glücklichen Ausstieg aus seiner Arbeitslosigkeit.
Denn: Die Jobcoaches des Wichernhauses konnten ihm beim Übertreten der Schwelle zurück ins „geregelte Arbeitsleben“ behilflich sein. „Wir haben grundsätzlich keinen festgelegten Plan. Wir stimmen die Begleitung unserer Teilnehmer auf ihre persönlichen Belange ab“, erklärt die Projektleiterin Manuela van Putten. Das heißt konkret: Das erste Beratungsgespräch bestimmt das weitere Vorgehen. Wünsche, Fertigkeiten, Erfahrungen und Ambitionen beeinflussen Inhalt, Art und Dauer von Weiterbildungsmaßnahmen und Beratungseinheiten. Hierfür hält das Wichernhaus in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern und Betrieben aus Wuppertal ein breites Angebot an Maßnahmen bereit.
Ein sehr wichtiger Baustein im Engagement der Jobcoaches: die Suche nach einem geeigneten Praktikum. Denn das dient nicht nur der Überprüfung der beruflichen Fähigkeiten, sondern kann den ersten Schritt in den ersten Arbeitsmarkt bedeuten. „Deshalb achten wir sehr genau darauf, welche Praktikumstellen wir akquirieren und führen intensive Gespräche mit den Arbeitgebern“, so Manuela van Putten. Die Bemühungen werden belohnt: Knapp ein Drittel der angetretenen Praktika geht in eine Anstellung über.
Vom Praktikanten zum Angestellten – so war es auch beim neuen Haustechniker der ABG: „Wir hatten eigentlich gar keine Stelle zu besetzen, nachdem wir aber ein paar Wochen mit Herrn Gorsboth gearbeitet hatten, wollten wir ihn nicht mehr gehen lassen“, so Michael Garnich, Geschäftsführer der ABG. Und das taten sie auch nicht: Seit zwei Jahren nun sorgt Karl-Friedrich Gorsboth dafür, dass bei den Objekten der Genossenschaft alles funktioniert – und es kann wohl davon ausgegangen werden, dass er das auch bis zu seiner Rente tun wird.
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