12.01.2012stephanie a. bley
Mieterprojekt Köttershöhe Wuppertal – Gemeinwesen mit Zukunft!
„Unsere Gemeinwesenarbeit orientiert sich an den Prinzipien der Selbstbestimmung, der Selbstverantwortung und der sozialen Gerechtigkeit,“ so Jeannette Trump, Projektleitung Projekt Nachbarschaft Köttershöhe. Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. sucht mit den Menschen des Sozialraums Köttershöhe Wege, die Lebens- und Wohnqualität zu verbessern und fördert damit lebendige Nachbarschaften – ganz im Sinne der Wohnungsbaugesellschaft ebv.
Gemeinsam das Wohnumfeld gestalten
In Kooperation mit der Eisenbahn-Bauverein Elberfeld e.G. wurde bereits 2004 das „Projekt Nachbarschaft Köttershöhe“ in Wuppertal Langerfeld ins Leben gerufen. Das Projekt fördert ein lebendiges Miteinander durch Anstoß, Organisation und Begleitung der Aktivitäten der Mieter, verbunden mit dem Angebot sozialer Dienstleitungen. Ziel ist es, unter Berücksichtigung von Sozialraumanlysen und entsprechenden Maßnahmen, die soziale Verständigung und Harmonie zu fördern. Und zwar generationen- und kulturübergreifend. Die Identifikation mit und die Anteilnahme an ihrem Lebensmittelpunkt wird gestärkt, wodurch die BewohnerInnen automatisch mehr Eigenverantwortung übernehmen. Auf diese Weise gestaltet sich Wohnraum neu, erholt sich wirtschaftlich – gesundet aber vor allem sozial.
Von Innen nach Außen
Die Vermittlung von Werten, ohne Druck und Aufstülpung, trägt wertvolle Früchte. Werte, die das Miteinanderleben vieler Nationalitäten und Kulturen über mehrerer Generationen leiten. Werte, die das Gestalten von begrenztem Lebensraum in einer Gesellschaft fördern und so Lebensqualität in wirtschaftlicher und in humaner Hinsicht sichern. Der SkF e.V. tritt hier zur Stelle als Fachinstitution für soziale Hintergrundarbeit. Die Bewohner werden angesprochen, vernetzt und aus ihrer Isolation geholt. „Wir holen zwar alle ab, aber einbringen müssen sie sich selbst! Wir können und möchten nichts erzwingen!“, erklärt Jeannette Trump. „Jeder, so schwach er sich auch fühlen mag, soll merken, dass er etwas bewirkt, wenn er den Mund aufmacht. Hier leben so viele Menschen, viele haben Probleme. Wenn da nicht gesagt wird, wo Hilfe gebraucht wird, kann man nichts verbessern.“
SkF e.V. und ebv verfolgen gleiche Ansätze
Durch Initiationsprojekte, behutsame Beratung und immer wieder Zuhören, entstand im Brennpunktviertel Köttershöhe innerhalb der letzten Jahre eine blumigbunte Mietergemeinschaft, aus der inzwischen alle Beteiligten Kraft und Nutzen ziehen. Die Befriedung der Siedlung ist natürlich auch Hauptanliegen der Wohnungsbaugesellschaft ebv. In den Wochen zum Jahreswechsel ließ der ebv sich nicht lumpen und ludt alle Mieter-Kinder mit Begleitperson in den Kinofilm „Der gestiefelte Kater“ ein. Auch Getränke, Waffeln und Popcorn gab es kostenlos. Aktionen wie diese werden mit Glück und Lachen gedankt. Zufriedene, glückliche Mieter in stabiler Gemeinschaft achten auf sich und auf ihr Umfeld, um es zu pflegen und zu erhalten. Da ziehen ebv und SkF mit vereinten Kräften am selben Strang.
Ein kraftvolles und abwechslungsreiches Jahr weist die Richtung in 2012
Das just abgeschlossene Jahr war wieder sehr erfolgreich was die Aktionen und Beteiligung der Bewohner an der Köttershöhe betrifft. Die fest integrierten wöchentlichen Angebote, wie Lerngruppen, Jugendtreff, Seniorentreff, internationale Frauengruppe, Mädchentreff und auch Bildungsangebote wie Deutschkurse waren durchgängig voll besucht. Ebenso die zusätzlichen Feste und Aktionen wie Sommer-Mieterfest, Kinderausflug zum Kettlerhof, der stadtbekannte Picobello-Tag und die Weihnachtsfeiern fanden großen Anklang. Die Kleinen machten große Augen, als auf der Nikolausfeier gesponsorte Geschenketüten vom Sozialen Hilfswerk Wuppertal-Langerfeld e.V. überreicht wurden. 40 Kinder und deren Mütter aus acht Nationen sangen gemeinsam bekannte deutsche Weihnachtslieder und bedankten sich für Gesundheit und Wohlergehen – Wenn das nicht ein bildhafter Beweis für geglückte Integration ist…..
Vom Mieter zum Ehrenamtler – Ehepaar Brause als Herzstück der Hilfe
Ein Beispiel für vorbildliche Unterstützung des Sozialprojektes sind Herr und Frau Brause. Beide waren zuerst im Mieterbeirat der Wohnanlage und sind seit der Gründung des „Projekt Nachbarschaft“ von Beginn an dabei. Ehrenamtlich beteiligen sie sich seit fast acht Jahren an der Gemeinswesenarbeit in der Wohnanlage Köttershöhe. „Zwar opfere ich dafür fast meine gesamte Freizeit, aber ich bin eh keiner von denen, die auf der Couch sitzen können. Durch meinen Einsatz hier kenne ich inzwischen die gesamte Nachbarschaft“, so Herr Brause. Seine Frau (Leiterin des Seniorentreffs) ergänzt nicht frei von Stolz: „Ohne uns würde hier vieles nicht so reibungslos laufen. Inzwischen finden die Projekte hier allerdings so großen Zuspruch, dass wir unbedingt weitere Unterstützung brauchen.“
Sämtliche Angebote sind kostenfrei und wenden sich an alle ebv-Mieter, unabhängig von Herkunft und Religionszugehörigkeit. Da sind neben den aktiven Mietern auch Ehrenamtler wichtig für den Fortbestand dieser Arbeitsansätze – Jeder sollte überlegen, ob er sich nicht ein paar Stunden des Jahres für seine Mitmenschen einsetzt. Wäre das nicht ein guter Vorsatz für das frisch angebrochene Jahr?
Kontakt & Information:
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Wuppertal
GWA – Gemeinwesenarbeit
Sabine Münch
Fachbereichsleitung
Dipl.- Sozialpädagogin
Bembergstr. 20
42103 Wuppertal
Telefon: 0202 25257-13 und 642663
Telefax: 0202 25257-18
sabine.muench@skf-wuppertal.de
Projekt Nachbarschaft Köttershöhe
Jeannette Trump
Projektleitung
Köttershöhe 10
42279 Wuppertal
Telefon: 0202 642663
Telefax: 0202 26242-38
jeannette.trump@skf-wuppertal.de
www.skf-wuppertal.de
www.ebv-wuppertal.de
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