Oberbürgermeister besucht Einrichtung für Obdachlose

In Wuppertal gibt es knapp tausend Menschen, die keine Wohnung haben. Die Zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose wird pro Jahr von rund 1.100 Personen aufgesucht. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind stattete einer Übernachtungsstelle der Stadt nun einen Besuch ab.

Bei seinem Besuch wurde er von Bezirksbürgermeisterin Gabriele Mahnert begleitet. „Ich bin froh und dankbar, dass wir in Wuppertal ein solches Angebot für obdachlose Menschen haben“, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „Denn auch wenn wir mit vielen präventiven Maßnahmen versuchen, Wohnungslosigkeit zu verhindern, sind trotzdem immer Menschen auf Übernachtungsmöglichkeiten wie diese angewiesen.“ Sein Dank galt allen Mitarbeitern, die sich für Menschen ohne Obdach einsetzen.

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Obdach und ein Bett für die Nacht

Die Kommune ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Unterbringung für obdachlose Personen zur Verfügung zu stellen. So können in den Unterkünften an der Friedrich-Ebert-Straße, der Hermannstraße und im Hopster-Fiala-Haus, das Frauen vorbehalten ist, wohnungslose Menschen eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Zudem können sie sich an sieben Tagen in der Woche im Café Ludwig aufhalten.

Insgesamt hatte die Straßensozialarbeit im vergangenen Jahr rund 7.300 Kontakte mit Menschen auf der Straße. Beratung und weitergehende Hilfe bietet die Fachberatungsstelle der Stadt an. Vier Streetworker sind draußen unterwegs, um die Menschen zu erreichen und ihnen die Unterkünfte zum Übernachten anzubieten. In speziellen Fallkonferenzen für Obdachlose wird monatlich gemeinsam ein Vorgehen für Einzelfälle besprochen, um individuell helfen zu können. Im Winter greift das  Kältekonzept, nach dem alle obdachlosen Menschen angesprochen und Unterkunftsmöglichkeiten angeboten werden.

Rund 150 Menschen leben auf der Straße

Fast 2.000 Menschen haben keine eigene Postanschrift, sie können sich die Post an die Diakonie liefern lassen. Damit haben sie eine Erreichbarkeitsadresse für alles, was sie auf postalischem Weg erreichen muss. Temporär schlafen in Wuppertal rund 150 Menschen auf der Straße, in der Regel dort, wo es gerade möglich ist. Auch im Winter nehmen nicht alle wohnungslosen Menschen die Übernachtungsangebote der Stadt wahr: Etwa 20 feste Draußenschläfer bleiben auch bei kalten Temperaturen an ihren Schlafplätzen unter freiem Himmel.

Während der Corona-Pandemie werden wöchentliche Schnelltests in den Unterkünften angeboten. Die Obdachlosen gehören in der Impfkampagne des Bundes zur priorisierten Personengruppe. Daher konnten sie sich in mehreren aufsuchenden Impfaktionen impfen lassen. Aktuell wird über die Hausärzte, nach der Röntgenuntersuchung sowie im Impfzentrum geimpft.

Zusätzliche Unterkunft in Corona-Zeiten

Die Übernachtungsstelle musste von 24 Plätzen auf 8 Plätze reduziert werden, um das Infektionsrisiko zu verringern. Als Alternative werden die obdachlosen Männer in der Unterkunft Hermannstraße untergebracht. Dort stehen ihnen ganztägig Einzelzimmer mit Gemeinschaftsküchen und Bädern zur Verfügung. Zur Begleitung der Menschen in der Unterkunft Hermannstraße wird eine zusätzliche halbe Stelle Sozialarbeit der Diakonie vom Sozialamt finanziert. So können dort täglich Beratungen stattfinden.

Quelle: Stadt Wuppertal

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Kommentare

  1. Wecker sagt:

    Lesenswert, der Beitrag von Daniela Gschweng, Infosperber. ch, 05.08.2021:

    „Finnland hat als einziges europäisches Land die Obdachlosigkeit dauerhaft reduziert – durch bedingungslose Vergabe von Wohnungen.

    Wer keine Wohnung hat, bekommt eine. Bedingungslos. Das ist, in kurzen Worten, der Ansatz von «Housing First». Seit 2008 ist dieser Ansatz Finnlands offizielle Strategie gegen Obdachlosigkeit – und ein Erfolg. Die Zahl der Wohnungslosen sank 2020 das achte Jahr in Folge…..“

    https://www.infosperber.ch/freiheit-recht/menschenrechte/finnland-housing-first-ist-ein-erfolg/

    Erfolgreiche Housing First Initiativen gibt es in Düsseldorf. Der Wuppertaler OB könnte initiativ werden und dieses Wissen und Erfahrungen nutzen.

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