Personalsituation unzureichend
Der Gesamtelternrat Wuppertal hat in diesem Frühjahr eine Befragung der Eltern zur Situation in Wuppertaler Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Der Fragebogen richtete sich an alle Eltern, deren Kinder eine Kindertagesstätte besuchen. Es wurden Fragen zur Zufriedenheit der Eltern mit der Kinderbetreuung oder zu den Mitbestimmungsmöglichkeiten in den Einrichtungen der unterschiedlichen Träger gestellt.
Bei etwa 9.500 Kindergartenplätzen in Wuppertal und geschätzten 7.900 Elternhäusern, deren Kinder eine Tagesstätte besuchen, haben etwa 6% der Eltern den Fragebogen beantwortet.
Dieser erfreulich hohe Rücklauf gewährt einen repräsentativen Einblick in die Betreuung der Kinder unter 6 Jahren in Wuppertal. Die Mehrheit der Eltern ist mit der Betreuungsqualität ihrer Kinder sehr zufrieden. Auch die räumliche Ausstattung und die Öffnungszeiten der Einrichtungen erhielten gute Noten. Massiv kritisiert wurden allerdings der Personalmangel in den Einrichtungen sowie die schlechte Vertretungsregelung im Krankheitsfall der Erzieher. Außerdem bemängeln die Eltern die hohen Beiträge, vor allem im Vergleich zu Städten wie Düsseldorf, in denen keine Elternbeiträge zu zahlen sind. Eltern, deren Kinder mehrsprachig aufwachsen, waren deutlich zufriedener mit den Kindertageseinrichtungen. Auch ergab sich ein deutlicher Unterschied zwischen den verschiedenen Stadtteilen und den verschiedenen Trägern der Einrichtungen.
Der Ausbau der U3-Betreuung wird von den Eltern älterer Kinder ambivalent betrachtet, da bei unveränderter Personalausstattung der Kindertagesstätten auch kleinere Kinder die Einrichtungen besuchen, die einen deutlich höheren Betreuungsbedarf mitbringen. Viele Aktivitäten, die vor dem U3-Ausbau an der Tagesordnung waren, sind so nicht mehr möglich, was eine Verschlechterung in der Betreuung und Förderung der älteren Kinder mit sich bringt.
Insgesamt betrachtet hat die Befragung gezeigt, dass Eltern in Wuppertal sehr zufrieden mit der Betreuung ihrer Kinder sind, was vor allem dem Engagement der Erzieher und Erzieherinnen zu verdanken ist. Deutlich nachzubessern ist aus Elternsicht die Personalsituation in den Kindertageseinrichtungen, da die Träger gerade einmal die gesetzlich vorgeschriebene Mindestanzahl an Erziehern und Erzieherinnen vorhalten, ohne einen ausreichenden Puffer bei krankheitsbedingten Fehlzeiten einzukalkulieren.
Hinsichtlich der aktuell anstehenden KiBiz-Revision im Landtag und der Zuspitzung am Arbeitsplatz der Erzieherinnen bliebe zu wünschen, dass dieses hohe Niveau der Elternzufriedenheit auch in Zukunft erhalten bliebe.
Wir möchten uns bei allen Eltern für die Teilnahme bedanken und hoffen, dass die Ergebnisse der Befragung weitere Gespräche zwischen Eltern und Trägern anregen.
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