Hartz IV: Jobcenter Wuppertal kalkuliert Wohnkosten zu niedrig
Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei wurde ersichtlich wieviel Unterkunftskosten bundesweit in den Jahren 2012 – 2018 nicht übernommen wurden (BT-Drs. 19/12198). Somit auch für Wuppertal. Hier wurden erstmalig Zahlen präsentiert, mit welchen Eigenanteilen an Unterkunftskosten die jeweils gekürzten Haushalte belastet werden.
Dazu haben wir mal eine Zusammenstellung für Wuppertal gemacht, das Ergebnis ist: im Jahr 2018 wurde in mehr als 36 % aller SGB II-Leistungen beziehenden Haushalten die Unterkunftskosten nicht in voller Höhe übernommen. Der durchschnittliche Eigenanteil bei den nicht in voller Höhe übernommenen Unterkunftskosten beträgt in Wuppertal pro Haushalt 38,10 EUR im Monat.
Bei 24.281 SGB II-Haushalten wurde in 8.858 Haushalten die Unterkunftskosten gekürzt. Der Kürzungsbetrag beläuft sich auf 4.062.697 EUR im Jahr.
Wuppertal liegt mit dieser Nichtübernahme Quote deutlich über dem Landesdurchschnitt NRW, der 18,40 EUR Eigenanteil im Monat beträgt.
Bei Alleinerziehenden Haushalten in Wuppertal liegt die monatliche Kürzung sogar bei 41,50 EUR/im Monat.
Im Ergebnis bedeutet dies: das Jobcenter Wuppertal geht außerordentlich restriktiv mit der Nichtübernahm von Unterkunftskosten um.
Materialien dazu:
- Differenz nicht übernommene KdU Wuppertal / NRW im Jahr 2018 als Diagram
- Fehlende KdU Wuppertal / NRW 2012 – 2018 als Tabelle
- Quelle: Antwort der Bundesregierung vom 04.Sept. 2019 (BT-Drs. 19/12198)
Harald Thomé / Tacheles e.V.
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