Wuppertaler Freiwillige helfen Familien durch den schwierigen Alltag

Für das Projekt "Familienpaten" werden engagierte und lebenserfahrene Helfer gesucht.

Familienpate Reiner B. mit Familie S.Familienpate Reiner B. mit Familie S.

Initiiert vom städtischen Jugendamt helfen ehrenamtliche Paten stadtweit Familien, die im Alltag Unterstützung benötigen. Über 150 Patenschaften wurden bereits vermittelt. „Vor allem Eltern, die kein stabiles Netzwerk haben, geraten im anstrengenden Familienalltag an ihre Grenzen oder fühlen sich mit Problemen allein gelassen“, so Jugendamtsleiter Dieter Verst. Hier kann ein Familienpate helfen: Wuppertaler mit Herz und Verstand engagieren sich im Projekt für belastete Eltern und Kinder. Die Bandbreite der Unterstützungswünsche ist groß: Der Erstklässler, der bei seiner gehörlosen Mutter lebt, braucht jemanden, der mit ihm lesen übt. Die neunjährige Schwester eines schwerstbehinderten Babys kommt oft zu kurz und wünscht sich jemanden, der mit ihr auf den Spielplatz geht. Die afrikanischen Eltern benötigen aufgrund von Sprachproblemen Unterstützung in behördlichen Fragen.

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Das Nachbarschaftsheim koordiniert die Familienpaten

Koordiniert wird das Projekt im Elberfelder Nachbarschaftsheim, wo sich nach ausführlichen Vorgesprächen Familien und ehrenamtliche Paten kennenlernen. Geachtet wird darauf, dass beide Seiten in ihren Wünschen und Vorstellungen gut zusammen passen und die individuellen Kompetenzen der Paten passgenau zum Einsatz kommen. „Wir möchten, dass jeder das Ehrenamt findet, das er sich vorstellt. Die Paten bestimmen, welche Hilfe sie anbieten“, erzählt Projektleiterin Manuela Salem. „Ihre“ Familie treffen die Ehrenamtlichen in der Regel wöchentlich für ein bis zwei Stunden. Sie werden in ihrer Arbeit fachlich begleitet und regelmäßig durch Austausch und Fortbildungen unterstützt.

Eine der längsten Patenschaften besteht zwischen Reiner B. (58) und Familie S. Seit viereinhalb Jahren begleitet der Vertriebsdirektor die Neu-Wuppertaler. Tanja S. (40) erinnert sich: „Ich war alleinerziehend mit meinem vierten Kind schwanger und gesundheitlich und nervlich an meinen Belastungsgrenzen.“ Frau S. Wunsch nach Unterstützung in organisatorischen und erzieherischen Fragen und einer Bezugsperson für die Kinder wurde durch das ehrenamtliche Engagement von Reiner B. erfüllt. Cara (10): „Wir treffen uns ein Mal pro Woche, machen Hausaufgaben, kochen miteinander oder machen gemeinsame Ausflüge.“ Aufgrund eines Sprachfehlers besuchte das Mädchen zunächst eine Sprachheilschule. Reiner B. unterstützte die Therapie durch regelmäßige Sprechübungen erfolgreich und Cara durfte in die reguläre Grundschule wechseln. Herr B.: „Es ist eine große Freude, die positive Entwicklung der Familie zu erleben. Ich habe inzwischen selbst fünf Enkelkinder und weiß, wie wichtig ein stabiles Netzwerk ist. Deswegen hat mich das Konzept der Familienpatenschaften von Anfang an überzeugt.“

Helfer gesucht!

Da sich nach wie vor viele Familien Unterstützung wünschen, werden weiterhin engagierte Helfer gesucht. Lebenserfahrene Wuppertaler, die Freude am Umgang mit Menschen haben, Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit mitbringen sind als neue Familienpaten herzlich willkommen!

Kontakt: www.familien-paten.de, Tel. 0202-24519-52 oder -56

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Quelle: Nachbarschaftsheim Wuppertal e.V.

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