„Free at last – From Ornette’s point of view“
In diesem Jahr feiert der große Ornette Coleman den 80. Geburtstag. Sein Erscheinen auf der New Yorker Jazzszene, 1959, erregte mehr Aufregung und wütende Reaktionen, als alle stilistischen Innovationen zuvor. Noch bevor die studentischen Proteste dazu aufforderten, „macht kaputt , was Euch kaputt macht“, räumte Ornette in der ästhetischen Schublade des Mainstream kräftig auf und gab dem entschlackten Sound dann auch gleich den passenden Namen: Free Jazz.
In Deutschland entwickelten Musiker wie Peter Brötzmann und Alex Schlippenbach eine andere, viel radikalere Version des Free Jazz. Besonders faszinierend ist, was in Polen, an Kreativität aufblühte. Da, wo die gesellschaftlichen Zustände besonders brutal waren, spielten Leute wie Tomasz Stanko und Michal Urbaniak einen zeitgenössischen Jazz, der ganz unverkrampft sogar hochromantisch sein konnte.
Ornette Coleman nahm es für die „roaring sixties“ voraus, die polnischen Jazzmusiker spielten das, was 1989 Realität wurde: Free at last.
Besetzung:
Rainer Winterschladen – tp
Hugo Read – as
Wolfgang Schmidtke – ss, ts, b-cl.
Jarek Smietana – guit
Tomasz Kupiec – bass
Peter Weiss – dr
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