„Musik gehört zu meinem Leben“
Der Nordpark-Verlag in Wuppertal hat eine neue Reihe begründet, die auch gleich mit Leben gefüllt wurde: In der Edition der Erinnerungen ist das Buch „Musik gehört zu meinem Leben“ erschienen, das Erlebnisse, Erfahrungen und kritische Betrachtungen einer Musiklehrerin für Behinderte und Nichtbehinderte enthält, wie es im Untertitel heißt. Geschrieben hat das Buch Brigitte Manns.
Sie wurde 1942 in Wuppertal geboren und zeigte schon früh ihr musikalisches Talent – unter anderem beim Akkordeonspiel –, das dann auch ausschlaggebend für ihren beruflichen Werdegang wurde. Von 1960 bis 68 studierte sie Gesang und besuchte die Opernschule. Anschließend absolvierte sie am damaligen Bergischen Konservatorium (der heutigen Hochschule für Musik und Tanz) ein Studium der Fächer Rhythmik, Klavier und Blockflöte. Berufsbegleitend kam der Lehrgang Instrumentalspiel mit Behinderten an Musikschulen dazu.
Manns unterrichtete von 1974 bis 2000 in Wuppertal an der Bergischen Musikschule geistig behinderte Jugendliche und Erwachsene, Lernbehinderte und psychisch kranke Erwachsene im Instrumentalunterricht und gründete 1991 das Musikensemble „Regenbogenmusikanten“, in dem geistig behinderte und nicht behinderte Jugendliche und Erwachsene gemeinsam musizierten – und das sie auch nach ihrem Ruhestand im Jahr 2000 ehrenamtlich weiterführte. Weil jedoch kein Nachfolger gefunden werden konnte, musste das Ensemble 2006 aufgelöst werden.
In ihrem Buch zeigt sie auf, welch positiver Einfluss insbesondere die Musik auf die Entwicklung hat, wie sie die schöpferische Fantasie anregt und ungeahntes kreatives Potenzial entwickeln kann. Aber auch Wut und Enttäuschung gehören zu ihrem Leben dazu, die sich Manns mit dem Buch ebenfalls von der Seele geschrieben habe, wie sie es selbst formuliert. Zu finden sind in dem Buch auch zahlreiche Fotos, Zeitungsausschnitte, Dokumente und Briefe ehemaliger Schüler.
Edition der Erinnerungen
In der Edition der Erinnerungen kommen Zeitzeugen zu Wort, die einen reichen Schatz an Erfahrungen und Erlebnissen gesammelt haben, die damit weitergegeben werden können. Gestartet ist die Reihe nach Aussage von Verlagsleiter Alfred Miersch eigentlich als semiprofessionelles Projekt, das es jedem ermöglichen sollte, seine persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen zu veröffentlichen, wenn der Kreis der Leser voraussichtlich auch nur ein kleiner sein werde.
Doch schon das Buch von Brigitte Manns zeige, dass weit mehr Interesse an der Edition bestünde, so Miersch. Ansprechen will Manns nicht nur Musiker, sondern auch Künstler aller Richtungen sowie Pädagogen, Therapeuten, Eltern und Schüler – um möglichst vielen ihre eigene Liebe zur Musik nahezubringen.
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen