Arcadi Volodos kommt
Nicht an der Schnelligkeit der Finger, sondern am Klang lasse sich wahres Virtuosentum erkennen, sagt Arcadi Volodos. Und so hat der 1972 in Sankt Petersburg geborene Pianist in den letzten Jahren auch selbst Abstand davon genommen, seine Konzertprogramme mit Höchstschwierigkeiten zu füllen. „Dafür könnten wir auch eine Maschine erfinden“, so Volodos. Und so stellt er vor allem seine Technik in den Dienst der Musik – und hat damit seine Zuhörer von der New Yorker Carnegie Hall bis zu den europäischen Konzerthäusern in Wien, Salzburg, Berlin, Paris und Amsterdam in seinen Bann gezogen.
Nun kommt Arcadi Volodos zum Klavier-Festival Ruhr – und in diesem Fall nach Wuppertal in die Historische Stadthalle am Johannisberg. Auf dem Programm stehen Werke von Franz Schubert, Johannes Brahms und Robert Schumann. Das Klavierkonzert wird mit Schuberts „Sonate C-Dur D 279“ eröffnet, gefolgt von der „Sonate a-Moll op. 143 D 784“. Von Brahms spielt Volodos „Thema und Variationen d-moll op. 18b“ und die „Drei Intermezzi op. 117“, von Schubert die „Kinderszenen“. Diese 13 Miniaturen, unter ihnen auch die „Träumerei“, waren nicht als Musik für Kinder gedacht, sondern sind vielmehr Reflexionen eines Erwachsenen über die Jugendzeit, heißt es beim Klavierfestival.
Volodos studierte zunächst Gesang und Dirigieren am Konservatorium in Sankt Petersburg. Seit 1987 widmete er sich vermehrt dem Klavierspiel und ließ sich bei Galina Egizarowa am Moskauer Konservatorium sowie in Madrid und Paris ausbilden.
Das Klavierfestival vereint 2012 insgesamt 76 Pianisten aus 18 Nationen, die in 19 Städten auf 29 Bühnen spielen werden. Der Programmschwerpunkt des Festivals liegt auf den Ländern Frankreich und Amerika. Dementsprechend werden die Komponisten Claude Debussy (150. Geburtstag), Maurice Ravel (75. Todestag), George Gershwin (75. Todestag), Philip Glass (75. Geburtstag) und John Cage (100. Geburtstag) im Mittelpunkt stehen. Das Festival beginnt am 5. Mai mit einem Konzert von Jean-Yves Thibaudet und den Bochumer Symphonikern in der Philharmonie Essen und endet am 14. Juli mit Till Brönner und befreundeten Pianisten in der Mercatorhalle in Duisburg.
Erstmals im Programm des Klavierfestivals Ruhr sind zwei Gastspiele im Schwelmer Ibach-Haus: Am 22. Mai wird dort David Kadouch spielen, Meisterschüler von Dimitri Bashkirov. Am 11. Juli wird dort die junge französische Pianistin Lise de la Salle ihr Debüt beim Klavierfestival geben.
Foto: Klavier-Festival Ruhr/Sony BMG
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