Auftakt zum Kunstprojekt Die Wüste lebt!

Neues Projekt der Färberei erhält für vier Jahre Förderung aus Bundesmitteln – Auftaktveranstaltung 28. November 2018 16 Uhr, Färberei, Peter-Hansen-Platz 1, Wuppertal Oberbarmen

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Wenn der rote Teppich für die Anwohner auf dem Bürgersteig der Berliner Straße ausgerollt wird, den Passierenden und Passanten ein Lächeln über das Gesicht huscht, wird jedem klar: Die Wüste lebt! Überhaupt: Wüste. Oft negativ besetzt, ist sie doch auch ein Ort der Faszination und der Schönheit. Die Wüste lebt! Ein Stadtgebiet wird zur Wüste erklärt, die lauernden Gefahren erkundet und neue Quellen aufgetan. Das Bild der Wüste ist archetypisch und für alle Menschen verständlich. Die BewohnerInnen des Viertels werden als ÜberlebensexpertInnen angesprochen.

Jeder kann aus seinem eigenen Erfahrungsschatz etwas Wertvolles beisteuern. Die Wüste zum Leben erwecken, ist ein urmenschlicher Wunsch und dient als Leitmotiv und Vision für das Projekt Die Wüste lebt! Die Färberei konnte sich mit ihrem Projektantrag Die Wüste lebt! bundesweit erfolgreich bewerben und wird damit ihre Stadtteilarbeit weiter intensivieren. Über das Modellprogramm „Utopolis – Soziokultur im Quartier“ werden in 12 Städten Deutschlands Projekte gefördert – im Rahmen der ressortübergreifenden Strategie Soziale Stadt „Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und der Beauftragten für Kultur und Medien.

Konkret fließen in den kommenden vier Jahren mehr als 420.000 Euro nach Oberbarmen und Wichlinghausen, um die Menschen durch kulturelle Angebote für ihr Quartier zu begeistern, zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, sich einzubringen. Die künstlerische Leitung des Projekts hat Roland Brus, der mit seinem Team und der OASE Oberbarmen als „mobilem Labor“ im gesamten Stadtbezirk Oberbarmen/Wichlinghausen mit Kunstaktionen, Stadtschreibergeschichten, Portraits, Befragungen, Filmen und Ausstellungen Potentiale sichtbar gemacht hat und machen wird. Dabei geht es um experimentelle Formate, die Menschen miteinander ins Gespräch bringen:

Die Wüstenwanderungen: Inszenierte Stadtspaziergänge führen BewohnerInnen und KünstlerInnen mit Musik und Interventionen hin zu Sehenswürdigkeiten und persönlichen Orten.

Das Wüstenmobil: Ein Marktwagen ist als Labor im Viertel unterwegs. Das Gefährt dient als Bühnen- und Ausstellungsraum sowie als Livestudio mit Tonkiste und Mikrophon. Die Wüstenforscher treten in Interaktion mit Bewohnern, Passanten, Geschäftsleuten – sammeln ihre Geschichten ein. Sie erkundigen sich nach den Wünschen der Menschen, nach Nöten, Träumen und ihren persönlichen Oasen.

Das Wüstenorakel: Wenn das Wüstenmobil nicht unterwegs ist, dient es als Installationskörper für wechselnde Fragen: Woher? Wohin? Was liegt unter dem Sand? Die Frage-Installationen wirken in den öffentlichen Raum hinein, machen neugierig, öffnen Denkräume. Die Wüstenkarte: Aus gesammelten Zeugnissen, Erzählungen und Erlebnissen wächst eine Karte der Wüste, die dem Projekt für weitere Expeditionen als Kompass dient. MusikerInnen tauchen an der Endhaltestelle der Schwebebahn auf, in der Schwebebahn selbst, am Busbahnhof und an Taxiständen. Es entstehen kleine Choreographien auf Plätzen und Karawanen in den Straßen. Gäste aus allen Teilen der Stadt sind eingeladen, ihre Kunst, ihr Können und ihr Wissen nach Oberbarmen zu tragen und zu präsentieren.

Der Wüstenchor: Die Wüste singt und bringt einen Chor aus BewohnerInnen hervor. Das Besondere ist: auch die Proben finden auf der Straße und auf Plätzen statt. Der Gesang lädt zum Innehalten oder Mitmachen ein und der Klang verwandelt den öffentlichen Raum. All die geplanten Interventionen greifen in den Alltag ein, in den Verkehr, in geregelte, gewohnte Abläufe und machen klar: Hier ist etwas Neues im Viertel, hier ist Aktion, hier gibt es einen anderen Ton. Das Signal lautet: Wir kommen jetzt öfter und regelmäßig. Die Wüste lebt! wird mit Vereinen, Gruppen und Institutionen im Quartieren zusammenarbeiten und interagieren. „Darüber hinaus wollen wir als Verbindung zwischen Ost und West wirken – als Embassy of Oberbarmen den Stoffwechselkreislauf der Stadt beleben.“, sagt Roland Brus. „Ziel ist es, die Quelle zu finden, die Wasser in die Wüste führt und neue Oasen hervorbringt.“

Ihre Ansprechpartner:

Iris Colsman, Leitung Färberei, colsman@farberei-wuppertal.de, 0202-64 30 64

Roland Brus, Künstlerischer Leiter Die Wüste lebt!,roland.brus@web.de , 01575-1912608

Uwe Peter, Projektkoordination Die Wüste lebt!, grafik@uwepeter.de, 0202-3702944

Die Wüste lebt! Projektträger Färberei, Peter-Hansen-Platz 1, 42275 Wuppertal

http://www.die-wueste-lebt.org/

Mail: info@die-wueste-lebt.org

 

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