»Chronistin dieser Zeit«. Tagebücher und Briefe von Etty Hillesum
Etty (eigentlich Esther) Hillesum, geboren 1914 in Middelburg (NL), hat mit ihren Tagebüchern und Briefen 1941 bis 1943 ein einzigartiges Zeitzeugnis hinterlassen. Die jüdische, bildungshungrige und tiefempfindende junge Frau unternimmt in ihren während der Besatzungszeit verfassten Texten eine selbstkritische und illusionslose Introspektion. Freunde, Familienmitglieder, Geliebte, aber auch die Verfolger und Mitarbeitenden der nationalsozialistischen Verwaltung beobachtet und beschreibt sie detailliert und nicht ohne psychologisches Gespür.
Etty Hillesum wurde von Westerbork, wo sie als freiwillige Sozialarbeiterin wirkte, in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und kam dort am 30. November 1943 mit 29 Jahren um.
Mit ihren Tagebüchern und Briefen hinterließ sie der Nachwelt ein einzigartiges zeitgenössisches Dokument, das in einer Auswahl zuerst 1981 veröffentlicht wurde und international große Aufmerksamkeit erfuhr. Eine Gesamtausgabe ihrer Schriften erschien auf Niederländisch erstmasl 1986. Die jüngste deutschsprachige Übersetzung des Gesamtwerkes wurde 2023 von Pierre Bühler im CH.Beck Verlag herausgegeben, der das Werk an diesem Abend vorstellt. Die Schauspielerin Maresa Lühle liest ausgewählte Passagen und lässt uns so eine Schriftstellerin und Denkerin neu entdecken, die zu Recht mit Anne Frank, Simone Weil und Edith Stein verglichen wird.
Eine Veranstaltung des Katholischen Bildungswerks Wuppertal/Solingen/Remscheid in Kooperation mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge, der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. Gruppe Wuppertal (GEDOK), der Buchhandlung v. Mackensen und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
Di., 14. Mai 2024, 19:00 Uhr, Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße 42105 Wuppertal, 8,00 Euro
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