Deportiert ins Ghetto.

Vortrag von Dr. Ulrike Schrader in der Begegnungsstätte Alte Synagoge über die Deportation der Juden aus Wuppertal in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt) im Oktober 1941.

Nächsten Sonntag ziehen wir nach Litzmannstadt (Lodsch) mit vielen Bekannten. […] Sobald wir unsere neue Adresse haben, schreiben wir Euch. Gustav fährt auch mit, u. so muss ich den ganzen Haushalt auflösen. Der Winter steht vor der Tür und wir nehmen viele warme Sachen mit. Max sagt immer bis zum Sommer brauchen wir nicht zu sorgen. Wir sind sehr optimistisch.

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Die Brüder Max und Gustav Inow aus der Briller Straße wurden im Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Sie kehrten nicht zurück. (Foto: Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge) Die Brüder Max und Gustav Inow aus der Briller Straße wurden im Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Sie kehrten nicht zurück. (Foto: Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge)

Diesen Brief schrieb die Wuppertaler Jüdin Beatrice Inow, zwei Tage bevor sie, ihr Ehemann Max und ihr Schwager am 26. Oktober 1941 mit weiteren 190 Juden aus Wuppertal in das Ghetto Lodz deportiert wurden. Die von der Gestapo organisierten Transporte gingen vom Bahnhof Steinbeck ab. Niemand von den Deportierten, die auch aus Solingen und Remscheid stammten, überlebte diese „Reise“ in den Tod, auch nicht Beatrice Inow und ihr Mann Max sowie desen Bruder Gustav.

Der Transport aus Wuppertal war Teil einer großen Deportationsaktion im Westen Deutschlands. Sie begann im Oktober 1941 und war der Auftakt zur Ermordung der Juden aus Deutschland. Die meisten der aus Wuppertal und dem Rheinland nach Lodz verschleppten Menschen wurden in Vernichtungslagern ermordet oder starben im Ghetto an den dort herrschenden katastrophalen Lebensbedingungen.

Anhand biografischer Zeugnisse schildert Dr. Ulrike Schrader, die Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, wie die Juden und Jüdinnen aus Wuppertal die Tage vor und nach der Deportation erlebten und was mit ihnen im Ghetto Lodz geschah.

Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Deportiert ins Ghetto“ in der Zentrale der Stadtsparkasse Wuppertal. Veranstalter ist die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Kooperation mit dem Kath. Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid und der Stadtsparkasse Wuppertal

 

Donnerstag, 26. November 2015, 19.30 Uhr

Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Genügsamkeitstraße/Krugmannsgasse

Kosten: 3,00 €

Weitere Informationen: Begegnungsstätte Alte Synagoge
T.
0202 563-2843
E-Mail: info@alte-synagoge-wuppertal.de
Internet: www.alte-synagoge-wuppertal.de

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