Die distanzierte Mitte

Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23. Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Beate Küpper und Susanne Abeck, M.A.

Termin: Donnerstag, 2. Mai 2024, 19.00 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, Genügsamkeitstraße, 42105 Wuppertal
Eintritt frei

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Die Ergebnisse der neuen Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigen: Das Vertrauen in die Institutionen und in das Funktionieren der Demokratie sinkt auf unter 60 %. Ein erheblicher Teil der befragten Menschen vertritt verschwörungsgläubige (38 %), populistische (33 %) und völkischautoritär-rebellische (29 %) Positionen. Im Vergleich zur Befragung während der Coronapandemie 2020/21 ist dies ein Anstieg um rund ein Drittel und auch zum Jahr 2018/19 ist der Anteil potenziell demokratiegefährdender Positionen gestiegen. So denken beispielsweise inzwischen 32 % der Bevölkerung, die Medien und die Politik würden „unter einer Decke stecken“ (2020/21: 24 %). Zudem
stimmen in der aktuellen Mitte-Studie mit 30 % fast doppelt so viele Befragte wie noch vor zwei Jahren der Aussage zu: „Die regierenden Parteien betrügen das Volk.“ und ein Fünftel meint: „Unser Land gleicht inzwischen mehr einer Diktatur als einer Demokratie.“ (2020/21: jeweils 16 %). Die Billigung und Rechtfertigung politischer Gewalt haben auch deutlich zugenommen. 13 % sind der Auffassung, einige Politiker:innen hätten es verdient, wenn „die Wut gegen sie“ in Gewalt umschlägt (2020/21: 5 %).

 

Beate Küpper ist Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein. Sie arbeitet zu den Themen Diskriminierung, Diversity und Integration und analysierte Vorurteilsstrukturen, beispielsweise im Langzeitprojekt „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland“. Von 2015 bis 2016 war sie Mitglied im unabhängigen Expertenrat Antisemitismus des Deutschen Bundestags. Sie wirkt in der Redaktion der Zeitschrift „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ sowie als Koautorin der FES-Mitte Studien zu menschenfeindlichen, rechtspopulistischen Einstellungen mit.

Susanne Abeck ist Historikerin mit den Schwerpunkten Geschlechter- und Sozialgeschichte, Industrie- und Erinnerungskultur. Sie arbeitet als Redakteurin, Kuratorin, Moderatorin und als Lehrbeauftragte an Hochschulen und Bildungseinrichtungen. Museen, Archive, Kommunen und Unternehmen sind ihre Auftraggeber. In Essen-Steele, wo sie lebt, engagiert sie sich in der Reihe „Wie stoppen wir den politischen Trend nach rechts?“ des Bürgerbündnisses „Mut machen – Steele bleibt bunt“.

 

Eine Veranstaltung des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V.

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