Die Geschichte von der zurückgelassenen Musik-Spieldose

20 Jahre Begegnungsstätte Alte Synagoge: Öffentliche Sonntagsführung mit Dr. Ulrike Schrader zeigt neue Installationen und neue Objekte im jüdischen Museum der Begegnungsstätte

Das Programmheft zum Jubiläum der BAS - mit einem Foto aus der Sammlung Ulrich Föhse. Das Programmheft zum Jubiläum der BAS – mit einem Foto aus der Sammlung Ulrich Föhse.

Im April 2014 feiert die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal den 20. Jahrestag ihrer Eröffnung. Von einer Gedenkstätte hat sich das Haus im Laufe der Jahre zu einem Lernort und zu einem jüdischen Museum für die Stadt und die bergisch-märkische Region fortentwickelt. 2011 entstand dort die Dauerausstellung „Tora und Textilien“, die Einblicke in die jüdische Geschichte und Kultur in Wuppertal und seiner Nachbarstädte Remscheid, Solingen, Schwelm und Neviges vermittelt. Das Konzept der Ausstellung, Juden nicht nur als Opfer von Verfolgung, sondern auch als selbstbewußte und sich aktiv am gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben beteiligende Minderheit zu präsentieren, ist voll aufgegangen. Das bestätigen immer wieder die Reaktionen vieler Besucher, die aus der Stadt, der Region, aber auch aus dem Ausland kommen.

Zum Erfolg der Ausstellung tragen die ungewöhnlich offene und einladende Gestaltung, besonders aber die vielen anschaulichen und berührenden Exponate bei. Das Konzept der Ausstellung „Tora und Textilien“ sieht dabei den regelmäßigen Austausch bestimmter Objekte und Installationen vor. So auch in diesem Jahr, dem Jubiläumsjahr der Begegnungsstätte. Bei der nächsten öffentlichen Sonntagsführung am 2. Februar werden diese „Neuigkeiten“ in der Ausstellung von der Leiterin der Begegnungsstätte, Dr. Ulrike Schrader, vorgestellt. Ein Akzent der Führung liegt auf der Geschichte der Familie Inow aus Elberfeld, die an einigen Stationen der Ausstellung wie ein Puzzle zusammengesetzt werden kann. Neu ist hier z.B. das Zeitzeugen-Video mit Renate Inow. Sie lebt heute in London und musste 1939 ihre Vaterstadt Elberfeld auf der Flucht vor den Nazis mit einem sogenannten Kindertransport verlassen. Ein anderer Akzent liegt auf einem Ausstellungsexponat, das besonders berührt und eine Spur legt in die Geschichte von Verfolgung und Deportation. Gezeigt wird bei Sonntagsführung am kommenden Sonntag eine Musik-Spieldose. Sie stammt von Hedwig Jakobi aus der Viehhofstraße in Elberfeld. Sie wurde im  Juli 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und hinterliess diese Musik-Spieldose einer befreundeten nichtjüdischen Familie in Wuppertal. Erst vor kurzem war das Exponat in den Besitz der Begegnungsstätte gelangt.

Öffentliche Führung in der Begegnungsstätte Alte Synagoge am Sonntag, den 2. Februar 2014, 16.00 Uhr, Eintritt: 3€

Genügsamkeitstraße/Krugmannsgasse, 42105 Wuppertal (Zentrum Elberfeld)

Kontakt: 0202 563 2643, E-Mail: info@alte-synagoge-wuppertal.de, Internet: www.alte-synagoge-wuppertal.de

 

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