Die Novemberausgabe von ITALIEN ist da

Diesmal erzählt Uwe Becker von seinen traumatischen Boxerlebnissen seiner Jugend. Natürlich gibt es noch andere unterhaltsame Themen in der neuen Ausgabe von ITALIEN

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Liebe Leser, liebe Lesebrillen!

Heute bin ich im Netto wieder an den Angebotspaletten mit Tüten feinsten Spekulatius und Dominosteinen vorbei geschritten. Im Arm trug ich auf dem Weg zur Kasse lediglich zwei Bio-Nackensteaks und eine Packung Hafermilch ohne Zucker. Vor Weihnachten esse ich keinen Süßkram. Aber auch an Weihnachten und danach nicht – hahaha! Aber das ist meine Privatangelegenheit. Ich wollte das nur einfach mal loswerden. Ich weiß, das interessiert sie nicht, und das kann ich auch sehr gut verstehen.

Viel interessanter ist ja, das wollte ich Ihnen allen noch erzählen, dass ich mir am
15. Oktober in aller Herrgottsfrühe einen Boxkampf im Internet angeschaut habe. Aber nicht irgendeinen, kämpfte doch der Wuppertaler Vincenzo Gualtieri gegen den Kasachen Zhanibek Alimkhanuly. Wie der Kampf ausgegangen ist, wissen wir alle. Ich bin heute noch glücklich darüber, dass mich früher mein Vater zu allen WM-Boxkämpfen von Cassius Clay und Muhammad Aligeweckt hat. Jedesmal schlief ich auf dem Teppich vor dem
Fernseher wieder ein.

Aber egal. Einmal war der Kampf bereits beendet, als ich schlaftrunken ins Zimmer trat. Sonny Liston lag flach. Mein Vater erhob sich aus dem Sessel und zeigte mir, wie Cassius Clay um Liston herum tänzelte und dann zuschlug. Danach gähnte ich, nahm mir eine gute Handvoll Salzstangen und kroch wieder ins Bett. Am folgenden Abend hätte ich mir das Verpasste in der Tagesschau ansehen können, vergaß es oder war schon wieder im Bett. Ich mochte Boxen eigentlich gar nicht so sehr, dafür um so mehr Muhammad Alis große Schnauze. In der Schule tänzelte
ich wie er um Mitschüler herum, allerdings trafen sie mich fast jedesmal voll auf die Fresse, bevor ich die einstudierten rechten Aufwärtshaken einsetzen konnte. Dann kam der Klassenlehrer, zählte mich an und mein Gegner bekam eine fucking Siegerurkunde.

Bis bald,
Uwe Becker
(Box-Promoter)

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