„Diese Werke fehlen uns einfach“

56 Gemälde, 352 Arbeiten auf Papier und 83 Werke des Barmer Kunstvereins haben die Nazis 1937 im Von der Heydt-Museum beschlagnahmt. Einige davon könnten jetzt in München wieder aufgetaucht sein. Museumsdirektor Dr. Gerhard Finkh will sie zurück nach Wuppertal holen.

Rund 1.400 bedeutende Werke moderner Kunst hat der Zoll im vergangenen Jahr in München beschlagnahmt. Sie befanden sich im Besitz des 79-jährigen Cornelius Gurlitt, dessen Vater in der NS-Zeit von den Nazis beauftragt worden war, sogenannte „entartete Kunst“ im Ausland zu Geld zu machen. In der Sammlung könnten auch Arbeiten sein, die 1937 von den Nazis aus dem Wuppertaler Von der Heydt – Museum entfernt wurden.

Kehren die von den Nazis beschlagnahmten Werke ins Von der Heydt - Museum zurück?Kehren die von den Nazis beschlagnahmten Werke ins Von der Heydt – Museum zurück? ©Foto: Daniel Jünger (Lizenz CC BY-SA 3.0)

In einem Interview mit Deutschlandradio Kultur hat sich Museumsdirektor Dr. Gerhard Finkh zu den verschollenen Arbeiten geäußert. Es handele sich um Werke von Jawlensky, Macke, Müller, Zöllner, Rousseau, Dix, Grosz, Felixmüller, Klee, Heckel, Schmidt-Rottluff, Picasso und anderen. „Diese Werke fehlen uns einfach und die würden dem Museum natürlich sehr gut zu Gesicht stehen“, sagt Finkh. „Wenn wir sie wieder hätten, wäre es wunderbar.“ Die Bilder gehören nach seiner Ansicht nach Wuppertal: „Wir werden (…) alle Anstrengungen unternehmen, diese Bilder wieder zurückzubekommen.“

Obwohl die Rechtslage nach Ansicht vieler Kommentatoren gegen eine Rückgabe der Bilder spricht, will Finkh die Hoffnung nicht aufgeben. Der Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, der die Werke für die Nazis verkaufen sollte, habe offensichtlich viele behalten. „Und da müsste man dann schon einmal genau nachfragen, wie rechtens das eigentlich war, und zwar bei jedem einzelnen Bild. Hat es Herr Gurlitt wirklich gekauft oder ist es zufällig bei ihm verblieben? Also, das müssen wir schon jetzt aufklären.“

>> Lesen Sie hier das vollständige Interview

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Foto: Daniel Jünger (Lizenz CC BY-SA 3.0)

 

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