03.03.2017

DISLOCATION 2017

Gruppenausstellung Eröffnung: Sonntag 5. März 2017 11:30 Uhr 6. März – 9. April 2017

Luis Gordillo, Monotype, 2009, Mischtechnik,      100 x 70 cm, ©Hengesbach Gallery ©Hengesbach Gallery

 

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Dislocation 2017
Eröffnung: Sonntag 5. März 2017 11:30 Uhr
6. März – 9. April 2017

Peter Bösenberg, Dirk Eicken, Luis Gordillo, Alex Hanimann, Susanne Kutter, Axel Lieber, Christopher Muller, Björn Siebert, Markus Willeke

Mit dem Wort Dislocation wird der Defekt in einer molekularen Struktur bezeichnet. Dies kann eine Fehlstelle in einer Gitterstruktur oder das Eindringen einer fehlerhaften Reihe in einer Ordnung sein. Das Wort setzt also voraus, dass es räumlich feste Ordnungen gibt, die gestört werden können. Man kann die Wortverwendung aber noch erweitern und fragen, ob das Wort auch auf Dinge oder gar auf Menschen und deren Verhalten anwendbar ist, gibt es doch auch natürliche Kontexte von Dingen oder menschlichen Lebensweisen, wenn wir davon sprechen, dass etwas hierher oder dorthin gehört. Diese natürlichen Kontexte können zunehmend gestört werden, Ordnungen können durcheinander geraten, fremde Dinge oder Menschen können in bestehende Ordnungen hineingeraten oder aus bestehenden vertrieben werden. Wenn die Ordnung oder der Kontext für Dinge oder Menschen verloren geht, dann brechen Vertrautheiten zusammen, dann kann man den Dingen oder auch den Menschen keine bestimmten Eigenschaften mehr zurechnen und es wird immer schwieriger, feste Erwartungen zu entwickeln.

Wenn Dinge oder Menschen entwurzelt werden, dann können sie zu Anderen werden, man erkennt sie nicht wieder, sie können absterben oder sich auflösen, oder sie können zu einer Fiktion oder zu einem Traum werden, für den es keinen realen Bezug mehr gibt.

Bei einer solchen Zunahme von Unbestimmtheiten kann man fragen, ob Ordnungen noch möglich und ob für die großen wichtigen Bereiche unseres Lebens Eindeutigkeit und Orientierungen überhaupt noch erreichbar sind. Da wo Zweifel daran wachsen, was eigentlich sinnvoll, was der Kern eines gut geführten Lebens sein könnte, da erleben wir Gegenbewegungen, die in irrationale neue Haltepunkte anbieten, die eine für uns zunächst absurde Magie oder Heiligkeit entwickeln.

In unserer Ausstellung Dislocation 2017 versammeln wir sehr unterschiedliche Arbeiten, die von Entwurzelung, von Verfremdung, von Zerstörung, in gleicher Weise aber auch von neuartigen Idolisierungen oder Sakralisierungen handeln.

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