26.02.2023Matthias Dohmen
Dohmens unregelmäßig erscheinende Lesefrüchte I
Das liebe Geld I. Dem Vorstoß von Boris Pistorius, mehr Knete für die Bundeswehr springen zu lassen, schloss sich Lars Klingbeil an, „einer der beiden SPD-Parteivorsitzenden. Mehr Geld fürs Militär – ‚meine Unterstützung hat das‘, sagte Klingbeil im Fernsehen“. „Die ukrainische Armee etwa verschießt jeden Tag etwa 10.000 Artilleriegeschosse“ (Morten Freidel/Konrad Schuller, „Krieg und Frieden in der SPD – Sozialdemokraten streiten über die Ausstattung der Bundeswehr. Die einen sagen: Es geht ums Geld. Die anderen: Es geht um viel mehr“, S. 2). Gerade gegoogelt: Die Bundeswehr hat bei Rheinmetall gerade 32.000 Artilleriegeschosse für 107 Millionen Euro bestellt, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Demnach verfeuert Kiew täglich über 30 Millionen Euro nur an Artillerie. b) Das liebe Geld II. Gut zehn Milliarden Euro möchte der Verteidigungsminister im nächsten Haushalt „fürs Militär, der FDP-Finanzminister würde damit gern den Soli-Zuschlag auch für Besserverdienende abschaffen, die Grünen-Familienministerin beziffert ihre Nachwuchsförderung auf diesen Betrag“. „Den Eindruck, es stünden jetzt Waffen gegen Soziales, versuchen alle Beteiligten nach Kräften zu vermeiden“ (Ralph Bollmann, „Ende der Zeitenwende – Krieg oder Kinder. Ein Jahr lang haben die Ampel-Parteien der neuen Weltlage große Zugeständnisse gemacht. Jetzt soll damit Schluss sein“, S. 17). c) Die frühere EKD-Vorsitzende Käßmann erklärte, es kämen „viele Leute zu ihr und sagten, sie machten sich Sorgen wegen der Waffenlieferungen. ‚Die haben das Gefühl, das darf man schon gar nicht mehr sagen. Das finde ich gefährlich, weil es der AfD in die Hände spielt‘“ (Oliver Georgi, „Kontaktschuld – Die Unterzeichner von Alice Schwarzers ‚Manifest‘ fanden die Idee einer Kundgebung in Berlin erst gut. Jetzt sind sich einige von ihnen nicht mehr sicher“, S. 3). d) Er kann „Gesetze dekretieren oder per Federstrich für ungültig erklären“, der „Hohe Repräsentant der Staatengemeinschaft in Bosnien-Hercegowina“, CSU-Grande, Christian Schmidt, und „zumindest auf dem Papier der mit Abstand mächtigste Mann des Landes“. Seine Vollmachten sind „der inländischen Rechtsprechung entzogen“. Er ist „mit Befugnissen ausgerüstet, als sei Bosnien eine karibische Zuckerrohrplantage um die vorvorige Jahrhundertwende“. Ein „unantastbarer Gouverneur, der Vollmachten hat, als müsse er im Britisch-Indien Ruduyard Kiplings die Bürde des weißen Mannes tragen“. Konstituierend: das „Narrativ vom chaotischen Balkanstaat, in dem nur ein westlicher Aufpasser die Einheimischen Ordnung und Vernunft lehren könne“. Er bezieht ein „fürstliches fünfstelliges (und selbstverständlich steuerfreies) Monatsgehalt“ (Michael Martens, „Der König von Bosnien-Hercegowina – Beschämt arbeitet Europa seine Kolonialgeschichte auf. Dabei betreibt es mitten in Europa selbst Kolonialismus“, S. 6). e) Wissing, aufgepasst! Andreas Frey, „Die große Entschleunigung – Gegen eine systematische Ausweitung von Tempo-30-Zonen gabt es Widerstand. Aber keinen, der sich auf Erkenntnisse der Verkehrsforschung berufen könnte. Im Gegenteil“, S. 53. Matthias Dohmen
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