01.07.2010

Ein kleines Stück Erinnerung

Wenn man die Zeitung aufschlägt, dann liest man immer wieder neue Schlagzeilen über die Nordbahntrasse. Von Fledermäusen bis hin zur Beschäftigung arbeitsloser Hartz-IV-Empfänger, gekürzten Geldern und neuen Arbeiten. Aber was war vorher und warum ist es jetzt nicht mehr?

Schon bevor es zu großen Diskussionen über einen Umbau kam, kannten nicht nur Punker und Penner die alten stillgelegten Schienen, dunklen Tunnel und die Wege mit den vielen Schlaglöchern. Ob Schüler, Student oder Arbeitender – jeder kannte die Trasse und die meisten sind dort auch schon einmal hergegangen. Ein Ort der Ruhe und der langen, recht einsamen Wanderungen war diese Strecke. Aber was wird jetzt daraus?

Eigentlich gute Idee
Natürlich ist es eine gute Idee, aus einem unbenutzten Schienenstück etwas zu machen, die Leute dazu zu bewegen, sich zu bewegen und mal rauszugehen. Aber muss dafür betoniert, so stark in die Natur eingegriffen werden, wo es vorher doch auch schon schön war? Reicht es nicht, nur die Schienen zu entfernen und den Kies zu lassen oder einfachen erdigen Boden aufzuschütten? Reicht es nicht, den Weg für Fußgänger unkrautfrei attraktiv zu machen? Müssen wirklich Mengen an Geld, das wir eigentlich nicht haben, in ein Projekt gesteckt werden, das man auch anders hätte gestalten können? Schließlich geht es wirklich um ein langes Stück, das nun befahrbar gemacht werden soll.

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Kommentare

  1. Gerhard sagt:

    Jaja, die Zweckgebundenheit.

    Man kann aber auch Geld für andere, wichtigere Dinge beantragen und verwenden.
    Das zeigt mal wieder den puren Egoismus in der Politik.
    Lieber eine Nordbahntrasse bauen, als das Geld anderen zu überlassen.
    Was für ein krankes System.

  2. Arno Paschunke sagt:

    Das Ziel des Umbaus der Nordbahntrasse ist ja nicht möglichst viel Beton in die Landschaft zu kippen, sondern die Trasse begehbar und befahrbar und für alle Nutzer sicher zu machen. Die Tunnel dürfen nicht zu Angsträumen werden und der Zugang zur Trasse sollte barrierefrei sein.

    Natürlich hatte die „bisherige“ Nordbahntrasse ihren eigenen Charme, keine Frage, aber durch den geplanten Umbau entsteht etwas bundesweit einmaliges Neues. Ein Weg der vielen Menschen eine neue Sicht auf Wuppertal geben wird. Wenn man bereits jetzt einmal abends auf dem kurzen fertige Stück der Nordbahntrasse unterwegs ist, ist man erstaunt wie viele Menschen bereits jetzt schon „ihre“ Trasse nutzen: Inline-Skater, Senioren aus dem nahegelegenen Altenheim, Radfahrer und Spaziergänger.

    Den Hinweis von Martin Welberg kann ich nur deutlich unterstreichen: Das Geld ist zweckgebunden: Mit den Mitteln kann nur die Nordbahntrasse realisiert werden und nix anderes: Das gleiche gilt im Übrigen für den Döppersbergumbau.

  3. Martin Welberg sagt:

    Schade, dass auch hier vergessen wird, dass die Fördergelder zweckgebunden sind und ausschließlich zum Bau des Radweges auf der ehemaligen Nordbahntrasse verwendet werden dürfen. Geld, das sie und wir nicht haben wird auch nicht verwendet und es steht jedem frei, ein Projekt ins Leben zu rufen und Fördemittel zu beantragen und hoffentlich auch zu erhalten.
    Da die Trasse auch barrierefrei, kindgerecht und sicher gestaltet werden soll, ist ein Ausbau im vorgesehenen Umfang nötig. Ein ungesichertes Viadukt mit Schotter bedeckt und von vielen Menschen, große und kleine, mit Fahrrad, Inlinern City-Roller, Kinderwagen und Rollstuhl zu befahren, ist sicher nicht im Sinne des Betreibers. Gleiches gilt für Tunnels und Straßenkreuzungen.
    Da aber die Planung all diese Gegebenheiten vorsieht und umsetzt, ist der Ausbau, so wie er nun realisiert wird, die beste Lösung.

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