Ensemble der Bühnen verabschiedet sich mit Film über Arbeitslosigkeit

Die Mitglieder des Ensembles verabschieden sich von der Stadt mit einem Film, der sich bewusst mit dem Thema Arbeitslosigkeit auseinandersetzt.

Für die Darsteller war das während der Dreharbeiten oft eine schwierige Situation. Premiere von „Kasimir und Karoline – Die Liebe fährt nicht Schwebebahn“ ist am 5. Juni.

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Kasimir liebt Karoline. Und Karoline liebt Kasimir. Bis er seine Arbeit verliert. Denn dann hört die Liebe auf. Automatisch, sagt er. Mit dieser Unterstellung stößt Kasimir Karoline von sich weg und löst genau das aus, was beide nicht wollen. Sie stürzen sich getrennt voneinander in eine Reise durch die Nacht, eine Nacht der Entscheidungen, eine Nacht, in der die Weichen neu gestellt werden, und in der jeder von ihnen mit traumwandlerischer Sicherheit immer den falschesten aller möglichen Wege einschlägt.

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Basierend auf dem Stück „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth hat das Ensemble der Wuppertaler Bühnen an düsteren Originalschauplätzen seiner Stadt eine rauschhafte Geschichte verfilmt: „Kasimir und Karoline – Die Liebe fährt nicht Schwebebahn“. Ein Horrortrip, der die Grenzen von Traum und Wirklichkeit, Ekstase und Wahn, Licht und Finsternis, Liebe und Gier auflöst. Für die Mitglieder des Ensembles ist der Film gleichzeitig ein Abschied von Wuppertal. Denn die Stadt hat ihr Schauspielhaus geschlossen. Für Kultur fehlt das Geld. Arbeitslos zu werden, so wie es Kasimir im Film ergeht, ist etwas, das die Darsteller des Films auch persönlich beschäftigt. Und so ist der Stoff der Vorlage aktueller denn je – in einer Stadt, die so viel Identifikationspotential bietet und doch gleichermaßen zum Synonym für den Abstieg einer ehemaligen Wirtschaftskraft geworden ist.

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Die Stadt wird in surrealen Aufnahmen gezeigt, in düsteren Aufnahmen und mit Musik des Wuppertalers Christian Venn, der Werke Gustav Mahlers elektronisch verfremdet hat. Vor der Kamera steht das gesamte Schauspiel-Ensemble der Wuppertaler Bühnen, das sich frei engagiert. „Ein Jahr lang zu wissen, dass man seinen Job verlieren wird, ist ein schreckliches Gefühl“, sagt Hanna Werth, die die Rolle von Karoline spielt. Viele Schauspieler der Wuppertaler Bühnen wissen nicht, wie es für sie weitergeht. Im Sommer endet ihre Anstellung. Hanna Werth hat Glück gehabt. Sie wird die kommenden zwei Jahre in Düsseldorf spielen. „Sich in diesem Film mit dem Thema Arbeitslosigkeit auseinanderzusetzen ist oft schwierig gewesen. Aber es hat mich auch weitergebracht“, sagt die 28-Jährige. Trotz der schwierigen Situation habe jeder sein Bestes gegeben. „Für uns ist der Film auch eine Möglichkeit, die Menschen wachzurütteln. Und zu fragen, welchen Wert Kultur eigentlich noch hat in einer Zeit, in der alles auf Wirtschaftlichkeit hin abgeklopft wird.“

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Umgesetzt wird der Film von den Filmemachern René Jeuckens, Grischa Windus und Frank de Buhr. Jeuckens und Windus haben zuletzt mit dem Dokumentarfilm „Brötzmann“ das Berliner Filmfestival „In Edit“ gewonnen und arbeiten schon lange mit den Wuppertaler Bühnen zusammen. Das blieb nicht unbemerkt. Staffan Holm holte sie an das Düsseldorfer Schauspielhaus, Anselm Weber an das Schauspielhaus Bochum. Frank de Buhr macht derzeit mit seiner Inszenierung von „Gott ist ein DJ“ am Landestheater Neuss Furore. In Wuppertal ist besonders seine Inszenierung von „Wohnen unter Glass“ im Gedächtnis geblieben.

Der Film „Kasimir und Karoline – Die Liebe fährt nicht Schwebebahn“, feiert am Donnerstag, 5. Juni,
20 Uhr, Premiere im Cinemaxx Wuppertal.

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Quelle: Siegersbusch Filmproduktion

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