13.05.2017Dr. Alexandra Rosenbohm
Fado der Weltklasse in der Citykirche
Telmo Pires ist „Fadista“, Poet, Komponist und einer der wenigen Männer im Panorama des Fado der international in Erscheinung tritt. Die Presse nennt ihn „Die moderne Inkarnation des Fado“. Im März 2016 erschien sein neues Album SER FADO/ FADO SEIN – das in gereifter Form die Essenz seiner Idee des Fado repräsentiert. Ein Fado, der sich, im Gegensatz zu vielen aktuellen Fado-Produktionen, die über den Einsatz von Pop-Elementen und moderner Instrumentierung versuchen, sich dem Mainstream und dem internationalen Markt anzunähern, dadurch unterscheidet, dass er sich immer mehr dem Ursprung, den Wurzeln, der Tradition nähert. Ein Fado der im Wesentlichen durch den Ausdruck von Pires’ Stimme sowie der portugiesischen und der klassischen Gitarre zum Leben erweckt wird.
SER FADO ist der bisherige Höhepunkt der ungewöhnlichen Laufbahn eines außergewöhnlichen Künstlers. Geboren im Norden Portugals, verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in Deutschland, wo er seine Karriere begann und seine ersten Alben aufnahm. Vor 6 Jahren verließ er seine „comfort zone“ in Berlin und begab sich abenteuerlustig und risikobereit in die Hände des Fado in seiner Stadt Lissabon. Dort angekommen nahm er 2011 sein Album FADO PROMESSA (Traumton Records 2012) auf. Als Produzent und musikalischer Leiter stand ihm einer der renommiertesten Musiker des Landes zur Seite: Davide Zaccaria. Bei der Produktion von SER FADO setzen beide ihre fruchtbare Zusammenarbeit fort.
Es folgten Konzerte, Showcases, TV- und Radioauftritte. Man war neugierig auf den charismatischen „Neuen“ geworden der durch seine unkonventionelle Art, seinen Stil für Aufsehen sorgte. So neugierig, dass er 2014 eingeladen wurde, im „Museu do Fado“ in Lissabon aufzutreten. Das Fadomuseum hatte mit seiner Arbeit maßgeblich zur Anerkennung des Fado als UNESCO Weltkulturerbe 2011 beigetragen und gilt somit als höchste Instanz des heutigen Fado. Die Begeisterung nach diesem ersten, ausverkauften Konzert dort war so groß, dass das Fadomuseum zum Unterstützer und Co-Produzenten des neuen Albums SER FADO wurde.
Telmo Pires, ein in Portugal geborener, in Deutschland aufgewachsener Europäer macht sich auf, die Traditionen des Lissabonner Liedes wiederzuentdecken und in die Welt hinaus zu tragen. Die eines alten Fados, der in seiner Stimme immer neu klingt.
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